Corona-Krise

Notfallfonds für Holocaust-Überlebende

Von der Corona-Pandemie besonders betroffen sind Holocaust-Überlebende. Foto: Marco Limberg

Wegen der Corona-Krise legt die Conference on Jewish Material Claims Against Germany einen Nothilfefonds auf. Rund 4,3 Millionen US-Dollar (circa 3,7 Millionen Euro) sollen so Partnerorganisationen in der ganzen Welt zur Verfügung gestellt werden, um den rund 120.000 Schoa-Überlebenden zu helfen, die auf externe Unterstützung angewiesen sind.

Die Summe könne im Bedarfsfall noch aufgestockt werden, erklärte die Organisation am Montag in einer Pressemitteilung.

Zusätzlich zu Eigenmitteln in Höhe von vier Millionen Dollar umfasst der Sonderfonds auch zwei Spenden: 200.000 Euro kommen von der Alfred Landecker Foundation und 100.000 Dollar von der Harry-und-Jeanette-Weinberg-Stiftung. Die Landecker-Stiftung hat zudem vor Kurzem angekündigt, weitere Hilfsorganisationen wie die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) und AMCHA mit Sonderzuwendungen zu unterstützen.

DIENSTLEISTUNGEN Der Präsident der Claims Conference, Julius Berman, versprach, man werde »mit aller Energie daran arbeiten, unsere Partneragenturen beim Schutz der Überlebenden weltweit zu unterstützen.« Letztere könnten sich außerdem darauf verlassen, ihre Entschädigungsrenten wie gewohnt pünktlich zu erhalten, sagte Berman.

Der neue Notfallfonds diene in erster Linie dazu, bereits bestehende Dienstleistungen aufzustocken, erklärte die in New York ansässige Organisation.

Der neue Notfallfonds diene in erster Linie dazu, bereits bestehende Dienstleistungen aufzustocken, erklärte die in New York ansässige Organisation.

Dazu gehöre auch die Auslieferung von Mahlzeiten und Medikamenten, die Unterstützung bei Mietzahlungen und Versorgungsleistungen und die Ausweitung von virtuellen und telefonischen Sozialisierungs- und Freiwilligenprogrammen, um so Isolation und Einsamkeit zu lindern. Zudem solle damit die Sicherheit der hochbetagten Leistungsempfänger durch den Erwerb geeigneter Schutzkleidung und von Desinfektionsmitteln sichergestellt werden.

BUNDESREGIERUNG »Die Holocaust-Überlebenden werden in dieser beispiellosen Krise nicht alleingelassen. Mit unbürokratischen Hilfsangeboten stehen wir ihnen tatkräftig zur Seite«, erklärte Rüdiger Mahlo, Repräsentant der Claims Conference in Deutschland. Die Bundesregierung habe sich für die Belange der Überlebenden sehr offen gezeigt, sagte er.

Die Claims Conference wurde 1951 von 23 internationalen jüdischen Organisationen gegründet. In diesem Jahr verteilt die Organisation laut eigenen Angaben mehr als 350 Millionen US-Dollar als direkte Entschädigungszahlungen an rund 100.000 Überlebende in 83 Ländern. Darüber hinaus werden 610 Millionen Dollar an mehr als 300 Sozialeinrichtungen weltweit bereitgestellt, die vor Ort für die Betreuung von Schoa-Überlebenden sorgen.

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

USA

Mehrgewichtig, zionistisch und stolz

Alexa Lemieux ist Influencerin in den sozialen Medien und zum Vorbild für viele junge jüdische Frauen geworden

von Sarah Thalia Pines  11.11.2025

Prag

Der Golem-Effekt

Seit mehr als fünf Jahrhunderten beflügelt das zum Schutz der Juden geschaffene Wesen aus Staub und Worten die Fantasie. Ein Blick zurück mit Büchern, Filmen und den »Simpsons«

von Sophie Albers Ben Chamo  11.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025