Spanien

Narren in SS-Uniform und KZ-Kleidung

Nach dem Eklat beim Karneval im belgischen Aalst am Sonntag ist nun auch ein Umzug in Spanien in die Kritik geraten.

Die israelische Botschaft in Madrid veröffentlichte am Dienstag auf Twitter ein Video vom Straßenkarneval in Campo de Criptana, in der Region La Mancha, 150 Kilometer südlich von Madrid gelegen. Auf dem Clip ist zunächst eine Gruppe von männlichen Karnevalisten in SS-Uniformen samt Hakenkreuz-Armbändern zu sehen, die mit Gewehren auf die Zuschauer am Straßenrand zielen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Anschließend wird eine Frauengruppe gezeigt, die, israelische Fahnen schwenkend, zu Diskomusik einen Tanz aufführt. Einige der Frauen haben gestreifte Kleider an, die offenbar bewusst Assoziationen zu KZ-Häftlingskleidung wecken sollen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur »Europa Press« wurde der Aufzug vom Kulturverein El Chaparral aus dem kleinen Ort Las Mesas durchgeführt.

KRITIK »Wir verurteilen die abscheuliche und widerliche Darstellung beim Karneval von Campo de Criptana, die den Holocaust banalisiert und sich über die sechs Millionen von den Nazis getöteten Juden lustig macht«, twitterte die israelische Botschaft auf Spanisch. Alle europäischen Ländern müssten den Antisemitismus aktiv bekämpfen, so die Diplomaten.

Die Stadtverwaltung von Campo de Criptana gab am Dienstag eine Erklärung ab, in der sie die israelische Kritik teilt.

Die Botschaft teilte ferner mit, dass man die Gemeindevertreter von Campo de Criptana kontaktieren werde, um genauere Informationen über die Hintergründe des Umzugs zu erhalten. Einem Bericht der Zeitung »El País« zufolge war die Aufführung und der Motivwagen der Karnevalisten von El Chaparral als »Hommage an die Opfer« der Schoa gedacht.

Die Stadtverwaltung von Campo de Criptana gab am Dienstag eine Erklärung ab, in der sie die israelische Kritik teilt. »Wenn das ursprüngliche Ziel darin bestand, der Opfer zu gedenken, ist klar, dass dies nicht erreicht wurde«, heißt es in der ebenfalls von »El País« veröffentlichten Stellungnahme.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Australien

Brandanschlag auf Auto eines Rabbiners in Melbourne

Kurz nach dem Terroranschlag am Bondi Beach geht im Süden Australiens ein Fahrzeug mit »Happy Chanukah!«-Schriftzug in Flammen auf

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Meinung

Die Columbia und der Antisemitismus

Ein neuer Bericht offenbart: An der US-Eliteuniversität sind die Nahoststudien ideologisch einseitig und jüdische Studenten nicht sicher. Es ist ein Befund, der ratlos macht

von Sarah Thalia Pines  22.12.2025

Frankreich

Jüdische Kinder vergiftet, aber Antisemitismus spielt keine Rolle

Ein Kindermädchen, das ihre jüdischen Arbeitgeber vergiftet hatte, wurde nun in Nanterre verurteilt - allerdings spielte ihr Antisemitismus im Urteil keine Rolle. Das sorgt für Protest

 22.12.2025

Australien

Gedenken am Bondi Beach – Forderung nach Aufklärung

Kerzen, Schweigen, Applaus und Buh-Rufe: Am Strand in Sydney trauern Tausende um die Opfer des Anschlags. Was die jüdische Gemeinde und Australiens Politik jetzt fordern

 22.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Sydney

Jüdische Bäckerei schließt wegen Antisemitismus

Nach Jahren der Anfeindungen und dem schwersten antisemitischen Anschlag auf australischem Boden hat eine beliebte jüdische Bäckerei für immer geschlossen

 18.12.2025

Strassburg

Glühwein und Kippa

In der selbst ernannten »Weihnachtshauptstadt« lebt eine traditionsbewusste jüdische Gemeinde. Wie passt das zusammen? Eine Reise zu koscheren Plätzchen und Pralinen mit »Jahresendgeschmack«

von Mascha Malburg  23.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025