Der australische Bundesstaat Victoria wird eine Taskforce einrichten, die durch Antisemitismus und ähnliche Arten des Menschenhasses motivierte Vergehen ahnden soll. Konkret geht es auch um die Erarbeitung von Gesetzen, die der Polizei mehr Befugnisse zur Bekämpfung gewalttätiger Proteste geben. Victoria ist dabei, den jüngsten Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne zu untersuchen.
Die 20 Personen in der East Melbourne Synagogue, die am Freitagabend vor dem durch den Angriff verursachten Feuer flohen, wurden nicht verletzt. Bereits vor diesem jüngsten Vorfall war es zu Hassvergehen gegen die Gemeinde gekommen.
»Als das Feuer die Eingangstür dieser Synagoge erreichte, wurde es gestoppt. Auch dem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten«, erklärte die Premierministerin des Bundesstaates Victoria, Jacinta Allan, vor der Synagoge gegenüber Reportern. »Er hat nicht nur hier in Melbourne und Victoria keinen Platz, er hat nirgendwo Platz.«
Allan erklärte, die Task Force, der die Premierministerin, der Polizeiminister des Bundesstaates, der Bürgermeister von Melbourne und Polizeibeamte angehören, werde diese Woche ihre erste Sitzung abhalten. Vertreter der jüdischen Gemeinde seien eingeladen, an der Sitzung teilzunehmen.
Allan erklärte, die Regierung konsultiere Experten, während sie einen Gesetzentwurf ausarbeite. Dieser soll das Tragen von Gesichtsmasken und das Zeigen von Terrorsymbolen verbieten, so Allan.
Ermittler der Anti-Terror-Abteilung verhafteten am späten Samstag den 34-jährigen Angelo Loras aus Sydney und klagten ihn unter anderem wegen Sachbeschädigung durch Brandstiftung an. Die Polizei gab an, der Mann habe eine brennbare Flüssigkeit über die Eingangstür gegossen und angezündet, bevor er geflüchtet sei. ja