Justiz

Mordprozess im Fall der getöteten Jüdin Mireille Knoll angeordnet

Blick auf die Tür, hinter der Mireille Knoll am 23. März 2018 ermordet wurde Foto: dpa

Im schockierenden Fall der 2018 in Paris ermordeten Jüdin Mireille Knoll soll zwei mutmaßlichen Tätern wegen religiös motivierten Mordes der Prozess gemacht werden. Die Untersuchungsrichter ordneten an, dass die Verdächtigen des Mordes an einer schutzbedürftigen Person angeklagt werden.

Sie gehen davon aus, dass die Religion des Opfers ein Motiv der beiden muslimischen Täter war, hieß es aus Kreisen der Pariser Staatsanwaltschaft. Der Dachverband der jüdischen Institutionen in Frankreich wies stets darauf hin, dass die Tat als antisemitisch einzuordnen ist.

Der Fall hatte damals ganz Frankreich erschüttert, weltweit Aufsehen erregt und eine Antisemitismus-Debatte ausgelöst. Die 85-jährige Frau war mit Stichwunden tot in ihrer ausgebrannten Wohnung im Pariser Osten aufgefunden worden. Zwei Verdächtige waren damals in Untersuchungshaft genommen worden.

Ein dritter Verdächtiger wird angeklagt, weil er Beweise vernichtet haben soll. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte die Beerdigung von Knoll besucht, Tausende gedachten ihrer bei einem Trauermarsch in Paris.

Nach damaligen Angaben des Anwalts der Familie war Knoll als Mädchen 1942 nur knapp der »Razzia vom Vélodrome d’Hiver« entkommen. Damals hatten französische Polizisten auf Veranlassung der deutschen Besatzer 13.000 Juden festgenommen. Die meisten von ihnen wurden später ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht und ermordet. dpa

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025