Frankreich

Messerattacke in Nizza

Frankreich ist nach den Anschlägen Anfang Januar in höchster Alarmbereitschaft. Foto: dpa

Nach einem Messerangriff auf drei Soldaten in der südfranzösischen Stadt Nizza, die dort ein jüdisches Gemeindezentrum bewacht haben, hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in Paris die Ermittlungen übernommen.

Ein 30 Jahre alter Mann war am Dienstag nach Angaben der französischen Polizei mit einem etwa 20 Zentimeter langen Messer auf einen der Soldaten losgegangen und hatte ihn am Kinn verletzt. Anschließend hatte der Angreifer zwei andere Soldaten attackiert und leicht verletzt, ehe er von in der Nähe stationierten Bereitschaftspolizisten festgenommen wurde.

Coulibaly Nach übereinstimmenden Angaben soll der Täter Moussa Coulibaly heißen, aber »auf den ersten Blick« keine Verbindung zu Amédy Coulibaly haben – einem der islamistischen Attentäter, die im Großraum Paris Anfang Januar insgesamt 17 Menschen getötet hatten. Amédy Coulibaly hatte eine Polizistin erschossen und bei der anschließenden Geiselnahme in einem koscheren Supermarkt vier Juden.

Der Nachname Coulibaly ist in Mali weit verbreitet. Über einen möglichen Komplizen des Messerangreifers, der ebenfalls in Nizza festgenommen wurde, sind noch keine Details bekannt.

Fahrscheinkontrolle Ein Beamter sagte, der mutmaßliche Attentäter sei wegen Diebstahls und Gewalt bekannt. Sein Motiv sei noch nicht klar. Wie die Website der Zeitung »Nice Matin« berichtete, war der Mann wenige Minuten vor dem Messerangriff in einer Straßenbahn kontrolliert worden und musste Strafe bezahlen, weil er keinen Fahrschein vorweisen konnte. Vor einigen Tagen hatte er offenbar versucht, in die Türkei zu fliegen, war aber am Flughafen von Istanbul abgewiesen worden.

Frankreich ist seit den Terroranschlägen dreier islamischer Extremisten in der Region Paris Anfang Januar in höchster Alarmbereitschaft. Mehr als 10.000 Soldaten sind im ganzen Land stationiert, um gefährdete Einrichtungen zu schützen, darunter Synagogen und Moscheen. Bei den Angriffen auf das Satiremagazin »Charlie Hebdo«, den Supermarkt Hyper Cacher und eine Polizistin waren Anfang Januar 17 Menschen getötet worden.

Meinung

Die Columbia und der Antisemitismus

Ein neuer Bericht offenbart: An der US-Eliteuniversität sind die Nahoststudien ideologisch einseitig und jüdische Studenten nicht sicher. Es ist ein Befund, der ratlos macht

von Sarah Thalia Pines  22.12.2025

Frankreich

Jüdische Kinder vergiftet, aber Antisemitismus spielt keine Rolle

Ein Kindermädchen, das ihre jüdischen Arbeitgeber vergiftet hatte, wurde nun in Nanterre verurteilt - allerdings spielte ihr Antisemitismus im Urteil keine Rolle. Das sorgt für Protest

 22.12.2025

Australien

Gedenken am Bondi Beach – Forderung nach Aufklärung

Kerzen, Schweigen, Applaus und Buh-Rufe: Am Strand in Sydney trauern Tausende um die Opfer des Anschlags. Was die jüdische Gemeinde und Australiens Politik jetzt fordern

 22.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Sydney

Jüdische Bäckerei schließt wegen Antisemitismus

Nach Jahren der Anfeindungen und dem schwersten antisemitischen Anschlag auf australischem Boden hat eine beliebte jüdische Bäckerei für immer geschlossen

 18.12.2025

Strassburg

Glühwein und Kippa

In der selbst ernannten »Weihnachtshauptstadt« lebt eine traditionsbewusste jüdische Gemeinde. Wie passt das zusammen? Eine Reise zu koscheren Plätzchen und Pralinen mit »Jahresendgeschmack«

von Mascha Malburg  23.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Australien

Bericht: Die Heldentat von Ahmed Al-Ahmed sorgt auch in Syrien für Jubel

Die Berichterstattung über den »Helden von Sydney« hat auch dessen Heimatort erreicht und bringt Stolz in eine Trümmerlandschaft

 18.12.2025

Berlin

Ehrung von Holocaust-Überlebenden

Die »International Holocaust Survivors Night« ehrt jedes Jahr Überlebende der Schoah. Die virtuelle Veranstaltung hat sich inzwischen zu einer Feier entwickelt, an der Teilnehmende aus fast 20 Ländern mitwirken

 18.12.2025