Vilnius

Litauen geht gegen die Hisbollah vor

Hisbollah-Terroristen (Archivfoto) Foto: Getty Images

Litauen hat als erster der baltischen Staaten ein Einreiseverbot für Anhänger der schiitischen Organisation Hisbollah aus dem Libanon verhängt.

Die Hisbollah setze »terroristische Methoden« ein, die die Sicherheit des EU- und Nato-Landes und anderer Staaten gefährdeten, begründete Außenminister Linas Linkevicius den Schritt am Mittwoch.

GEFÄHRDUNG Die Entscheidung sei auf Grundlage von Informationen litauischer Institutionen und Partner getroffen worden, hieß es in einer Mitteilung des Außenamts in Vilnius. Das Verbot gilt für zehn Jahre.

Der israelische Außenminister Gabi Ashkenazi begrüßte die Entscheidung als »mutig und wichtig für die Wahrung der regionalen Stabilität«.

Er rief alle europäischen Staaten dazu auf, »sich der Entscheidung anzuschließen und die Terrororganisation zu verbieten«. Die Hisbollah sei eine gefährliche und skrupellose Organisation, die versuche, im Auftrag und mit Finanzierung des Iran weltweit Anschläge zu verüben.

EU-INITIATIVE Die 1982 im Libanon gegründete Bewegung war in der Vergangenheit für zahlreiche Anschläge gegen Israel verantwortlich. Bisher haben in Europa unter anderem Großbritannien, Deutschland und die Niederlande die Hisbollah als Terrororganisation eingestuft.

In der Europäischen Union gibt es seit Längerem Bestrebungen, die Organisation schärfer zu bekämpfen. Die Bundesregierung hatte die gesamte Hisbollah im April zur terroristischen Vereinigung erklärt und verboten.

Im Juli forderte eine transatlantische Initiative alle EU-Mitgliedsstaaten auf, die Hisbollah als terroristische Organisation einzustufen. Nach Angaben der «Transatlantic Friends of Israel» – einem Projekt des American Jewish Committee – wird das Anliegen von 230 Abgeordneten aus Europa, Nordamerika und Israel unterstützt. dpa/ja

Kommentar

Der »Tages-Anzeiger« und das Geraune von der jüdischen Lobby

Die Zeitung unterstellt, erst eine Intervention des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes habe zur Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese durch die Uni Bern geführt. Dabei war die Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025