Simon Wiesenthal Center

Liste mit Antisemiten veröffentlicht

Auf Platz eins der Liste des Simon Wiesenthal Center: rechtsextreme Aufmärsche in Charlottesville Foto: dpa

Das Simon Wiesenthal Center (SWC) hat unter dem Titel »2017 Top Ten Worst Global Anti-Semitic/Anti-Israel Incidents« eine Auflistung der schlimmsten antisemitischen und antiisraelischen Vorfälle des vergangenen Jahres weltweit veröffentlicht.

An erster Stelle werden die nationalistischen und rechtsextremen Fackel-Aufmärsche in der Stadt Charlottesville im Bundesstaat Virginia im August genannt. Besonders in der sogenannten Alt-Right-Bewegung habe es im Jahr 2017 eine neue Generation junger Mitglieder gegeben.

richard spencer Geprägt würden sie, so das SWC, vor allem von Richard Spencer, der im November 2016 eine Rede mit »Heil Trump«-Rufen schloss. Am Rande des Aufmarschs in Charlottesville, der unter dem Motto »Unite the Right« lief, wurden viele Menschen verletzt und einer getötet, nachdem ein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren war.

Auf dem zweiten Platz listet das SWC Demonstrationen auf der ganzen Welt, bei denen »Khaybar, Khaybar, ya yahud«, »We will shoot the Jews« oder »Juden raus« gerufen wurde. Diese Slogans würden nicht mehr heimlich an Wände geschmiert, sondern seien, insbesondere nachdem US-Präsident Donald Trump seine Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, öffentlich gemacht hatte, ganz unverhohlen offen zu hören gewesen. Als Beweis hat das SWC zu Videoclips aus Göteborg, London oder New York verlinkt.

Berkeley Die Rutgers-Universität, Berkeley, die Universität von Kalifornien, und die McGill-Universität im kanadischen Montreal werden an dritter Stelle genannt. Die »angesehensten Universitäten«, so das SWC, seien »sichere Häfen für Bigotterie«. Professoren und Dozenten würden antisemitische Aussagen treffen, und Studenten, die sich für jüdische Belange einsetzten und sich offen gegen die BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) stellten, würden eingeschüchtert.

Platz vier bis sieben gehen an einige amerikanische Imame und deren Hasstiraden gegen Juden, an die Vereinten Nationen für ihr Israel-Bashing und ihre Geschichtstilgung, an den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und an Judenhass beim Fußball. Als Beispiele nennt das Wiesenthal Center den Fußball-Verein Lazio Rom, dessen Fans im Stadion Hetzbilder mit dem Motiv Anne Franks geklebt hatten.

Labour Der rechtsextreme Aufmarsch in Polen zum Unabhängigkeitstag am 11. November, der Ausschluss dreier Jüdinnen, die eine Regenbogenflagge mit Davidstern beim »Chicago Dyke March« trugen und der Antisemitismus bei der britischen Labour-Partei belegen die letzten Plätze.

Die ausführliche Liste finden Sie hier:
www.wiesenthal.com
www.youtube.com/watch?v=rSvVSizlTyw&feature=youtu.be

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 05.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Ukraine

Alles eine Frage der Herkunft

Wie ein Korruptionsskandal den antisemitischen Narrativen in Russland Vorschub leistet

von Alex Friedman  04.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025