Chanukka

Licht unterm Eiffelturm

Wahrzeichen von Paris: der Eiffelturm Foto: Flash 90

In den Zentren vieler großen Städte ist am Sonntagabend der Beginn des Chanukkafestes gefeiert worden. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen kamen in Paris bei einer Zeremonie vor dem Eiffelturm mehr als 6000 Menschen zusammen. Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia entzündete das erste Licht einer rund neun Meter hohen Menora. Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtet, nahmen weitere führende Repräsentanten des französischen Judentums sowie Vertreter der Regierung an dem Festakt teil. Dazu eingeladen hatte die chassidische Bewegung Chabad Lubawitsch.

»In diesem Jahr liefert Chanukka eine besonders relevante Botschaft«, sagte der Pariser Chabad-Rabbiner Chaim Schneur Nisenbaum bei der Begrüßung: »Wir haben in Paris vor Kurzem schreckliche Angriffe erlebt, die sich gegen die Freiheit des Geistes und die Meinungsfreiheit richten. In der historischen Zeit von Chanukka hatten diejenigen, die in das Land Israel eindrangen, die Griechen, die gleiche Absicht. Aber die Juden haben nicht klein beigegeben.«

Sicherheit Wegen des Ausnahmezustands, der nach den Terroranschlägen am 13. November verhängt worden war, hatte es in den vergangenen Tagen Gerüchte gegeben, das öffentliche Entzünden von Chanukkalichtern könnte verboten werden. Auf Paris traf das nicht zu, aber in anderen französischen Städten, wie in Marseille, entschied man sich, die öffentlichen Chanukkafeierlichkeiten in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen nicht im Freien abzuhalten. In der südfranzösischen Hafenstadt hatte es in den vergangenen Monaten mehrere Angriffe gegen Juden gegeben.

In vielen Ländern sandten Staats- und Regierungschefs den jüdischen Gemeinden Grüße zum Fest. So veröffentlichte das Weiße Haus in Washington gestern Abend ein offizielles Grußschreiben von US-Präsident Barack Obama. Der erklärte in seiner Botschaft, Chanukka lehre, »dass Wunder auch in unseren dunkelsten Stunden passieren können«. Das Fest erneuere »unser Engagement ..., als unnachgiebige Verfechter für die grundlegende Würde eines jeden Menschen zu leben«. So wie »wir der Makkabäer und des Kampfes für die Befreiung eines Volkes aus der Unterdrückung gedenken, wollen wir Motor der Wunder sein, die wir ersehnen«. tok

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Sydney

Jüdische Bäckerei schließt wegen Antisemitismus

Nach Jahren der Anfeindungen und dem schwersten antisemitischen Anschlag auf australischem Boden hat eine beliebte jüdische Bäckerei für immer geschlossen

 18.12.2025

Strassburg

Glühwein und Kippa

In der selbst ernannten »Weihnachtshauptstadt« lebt eine traditionsbewusste jüdische Gemeinde. Wie passt das zusammen? Eine Reise zu koscheren Plätzchen und Pralinen mit »Jahresendgeschmack«

von Mascha Malburg  18.12.2025

Meinung

Weitermachen oder die jüdische Resilienz

Verfolgung, Exil und Gewalt konnten es nicht brechen: Die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes prägt seine Geschichte bis heute

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Australien

Bericht: Die Heldentat von Ahmed Al-Ahmed sorgt auch in Syrien für Jubel

Die Berichterstattung über den »Helden von Sydney« hat auch dessen Heimatort erreicht und bringt Stolz in eine Trümmerlandschaft

 18.12.2025

Berlin

Ehrung von Holocaust-Überlebenden

Die »International Holocaust Survivors Night« ehrt jedes Jahr Überlebende der Schoah. Die virtuelle Veranstaltung hat sich inzwischen zu einer Feier entwickelt, an der Teilnehmende aus fast 20 Ländern mitwirken

 18.12.2025

Sydney

Abschied von jüngstem und ältestem Opfer

Ganz Australien trauert: Die 10-jährige Matilda und der 87-jährige Holocaust-Überlebende Alex Kleytman sind beerdigt worden

 18.12.2025

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsmann  17.12.2025