USA/Afghanistan

Kabuls National­team gerettet

Einmarsch der Frauennationalelf in Kabul (2011) Foto: picture alliance / x99/ZUMAPRESS.com

Moti Kahana (53), ein in Jerusalem geborener amerikanischer Jude, hat sich auf humanitäre Aktionen spezialisiert. Bekannt wurde er, als er 2014 und 2015 half, die letzten jüdischen Familien aus Syrien zu holen und nach Israel zu geleiten.

Weil er diesen Ruf hat, wandte sich im August die in New York ansässige Hilfsorganisation Tzedek Association mit der Bitte an ihn, Zebulon Simantov, den letzten Juden Afghanistans, in die USA zu bringen. Kahana schickte Leute nach Kabul, die mit Simantov sprachen, doch der zögerte lange, bis er sich vergangene Woche schließlich doch in ein Nachbarland bringen ließ.

TALIBAN Kahana kam in dieser Zeit auch mit einigen bedrohten Afghaninnen in Kontakt, unter anderem mit der Frauenfußball-Na­tional­mannschaft. Er rief Moshe Margaretten an, den Präsidenten seiner Auftraggeber von Tzedek Association, ob sie nicht bereit wären, die Rettung dieser Frauen zu bezahlen. Margaretten, ein Chassid aus Williamsburg, sagte zu und sammelte binnen eines Tages rund 80.000 Dollar für deren Rettung.

Die Fußballerinnen werden von den Taliban mit dem Tod bedroht. Die neuen Herrscher verbieten ihnen diesen Sport. Erst seit 2007 gibt es in Afghanistan eine Frauenfußball-Nationalmannschaft – ihre Existenz war Teil des Kampfes von Frauen für mehr Rechte.

AUSTRALIEN Kahana gelang es, die Ausreise von zunächst vier Spielerinnen zu organisieren, mit ihnen flogen noch eine Richterin und eine Staatsanwältin aus. Am folgenden Tag waren es 23 Menschen, tags darauf eine weitere Gruppe. Insgesamt konnten so 75 Fußballerinnen, ihre Verwandten und Betreuer nach Australien gebracht werden.

Unterstützung erhielt Kahanas Team bei der waghalsigen Aktion von einer früheren US-Soldatin, die einmal Co-Trainerin der Nationalelf war. Auch die Weltfußballergewerkschaft FIFPro war involviert; sie konnte Australien davon überzeugen, die Gruppe aufzunehmen.

Khalida Popal (34), eine der Pionierinnen des afghanischen Frauenfußballs, bedankte sich aus ihrem dänischen Exil via Twitter für die »unglaubliche Hilfe bei dieser Lebensrettungsaktion«.

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025