Jüdischer Weltkongress

Jüdische Frauen als Brückenbauerinnen

Gesa Ederberg, Rabbinerin der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin, nahm an der Konferenz teil Foto: Uwe Steinert

Hochrangige Vertreterinnen der weltweiten jüdischen Gemeinschaft haben zu mehr Solidarität und Einheit aufgerufen. Sie forderten am Dienstag auf einer Online-Konferenz des Jüdischen Weltkongresses (WJC) mehr Teilhabe von Frauen, damit sie noch stärker an wichtigen Entscheidungen in Politik, Gesellschaft und im religiösen Leben beteiligt sein könnten.

Zudem warben sie für Begegnungen, die zu mehr gegenseitigem Respekt beitragen könnten, und auch für eine Veränderung von Sprache, die Frauen sichtbarer mache.

VERÄNDERUNGEN So würdigte die israelische Ministerin für Diaspora-Belange, Omer Yankelevich, jüdische Frauen als Brückenbauerinnen, die innerhalb der jüdischen Gemeinschaft und auch darüber hinaus vermitteln könnten. Frauen seien »aktive Triebkräfte« für Veränderungen in der jüdischen Welt, und sie könnten Gemeinschaften zusammenbringen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Yankelevich rief dazu auf, stärker auf Gemeinsamkeiten als auf das Trennende zu schauen: »Wir haben viel gemeinsam.«

Ruth Calderon, früheres Mitglied des israelischen Parlaments, sagte, sie wünsche sich eine Zeit, in der Frauen ihr Jüdischsein feiern ungeachtet der unterschiedlichen Strömungen innerhalb des Judentums, denen sie angehören, und in der sie stärker als Juden denn als jüdische Frauen leben könnten.

WJC-Schatzmeisterin Chella Safra rief zur Einheit auf, durch die die jüdische Gemeinschaft sehr viel stärker sei.

WJC-Schatzmeisterin Chella Safra rief zur Einheit auf, durch die die jüdische Gemeinschaft sehr viel stärker sei. Vor allem Frauen trügen die »Fackel der Erziehung« und beeinflussten so gesellschaftlichen Wandel.

TOLERANZ Sie betonte die Rolle von Toleranz: »Setzen Sie sich unterschiedlichen Menschen aus«, empfahl die im Libanon aufgewachsene Safra. Dort sei sie immer wieder Menschen aus den verschiedensten Religionsgemeinschaften begegnet, was sie stärker gemacht habe.

Die Berliner Rabbinerin Gesa Ederberg rief dazu auf, Verdienste von Frauen zu würdigen, die in der Vergangenheit etwas bewirkt hätten.

Mehrere Rabbinerinnen würdigten Regina Jonas, die erste Rabbinerin der Welt. Die gebürtige Berlinerin wirkte in der Stadt, bevor sie 1944 in Auschwitz ermordet wurde.

Gesa Ederberg, Rabbinerin der Synagoge Oranienburger Straße in Berlin, rief dazu auf, Verdienste von Frauen zu würdigen, die in der Vergangenheit etwas bewirkt hätten. Es sei eine Herausforderung, dass Frauen oft lediglich zu »weiblichen« Themen Stellung nehmen sollten, etwa zur Rolle der Frau.

ZUSAMMENARBEIT Die Präsidentin der Women’s International Zionist Organization (WIZO), Esther Mor, betonte, dass Gott alle Menschen liebe, trotz Unterschieden und Uneinigkeiten. Jeder könne sich seinen Fähigkeiten entsprechend einbringen.

Als ein Beispiel für eine Zusammenarbeit ungeachtet von Unterschieden nannte Mor ein israelisches Projekt, in dem Kleinkinder von religiösen und säkularen Eltern gemeinsam erzogen würden.

Die Online-Konferenz beschäftigte sich mit Frauen im zeitgenössischen Judentum, Einheit und religiöser Vielfalt. Veranstalter war der WJC in Zusammenarbeit mit dem israelischen Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten.

Belgien

»Gaza gleich Auschwitz«-Karikatur gewinnt Wettbewerb

Der erste Preis des Press-Cartoon-Belgium-Wettbewerbs ging in diesem Jahr an eine Zeichnung einer Landkarte, in der die Umrisse des Eingangstores von Birkenau auf die des Gazastreifens gelegt sind

von Michael Thaidigsmann  04.07.2025

Kommentar

Zürich sollte Francesca Albanese keine Bühne bieten

Die antisemitische UN-Sonderberichterstatterin tritt am Freitag in der Zürcher Zentralwäscherei auf - subventioniert durch die Steuerzahler der Stadt

von Ronny Siev  03.07.2025

Großbritannien

Unterhaus: Palestine Action als Terrororganisation eingestuft

Mitglieder der radikalen Anti-Israel-Gruppe waren im Juni auf einen britischen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen und hatten dort Flugzeuge beschädigt

 03.07.2025

Ukraine

Putins Krieg und Trumps Frieden

Während sich die Medienaufmerksamkeit auf Nahost konzentriert, bombardiert Russland weiterhin das Land. Nun schlägt sogar der US-Präsident neue Töne an

von Michael Gold  03.07.2025

Australien

Zwei Krankenpfleger, die damit drohten, jüdische Patienten zu töten, haben Arbeitsverbot

Im Februar sorgte ein TikTok-Video für Abscheu und Empörung, in dem zwei Krankenpfleger ihrem blanken Judenhass freien Lauf ließen. Nun stehen sie vor Gericht

 02.07.2025

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025

Glastonbury Festival

Kritik an antiisraelischen Parolen

Neben der Musik sorgt Hetze gegen Israel für Aufsehen – mit Folgen für die BBC, die alles live übertragen hat

 29.06.2025

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025