Niederlande

Israel im Wohnzimmer

Für zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren: »Op naar Jeruzalem« Foto: PR

Der Spieler mit dem längsten Haar darf anfangen. Als Mann möchte man dann am liebsten wie Samson langes, wellendes Haar haben. Aber vielleicht wollten die Erschaffer des Brettspiels »Op naar Jeruzalem« (Auf nach Jerusalem) nur galant sein. Denn noch immer haben Frauen und Mädchen meist längeres Haar – oft werden also sie anfangen dürfen.

Tenne Doch da hört die Galanterie auch schon auf. Denn »Auf nach Jerusalem« ist vor allem ein Strategiespiel. Man spielt, um zu gewinnen, versucht, die Mitspieler auszutricksen, und lernt nebenbei vieles aus der alten Geschichte Israels, wie zum Beispiel, dass die Grundlage des Jerusalemer Tempels eine Tenne war. König David kaufte sie von dem Jebusiten Ornan und errichtete dort einen Altar.

»Wir spielten schon länger mit der Idee, ein Brettspiel über Israel zu entwickeln. Mit einem ersten Spielkonzept haben wir dann Kontakt zur Stiftung ›Christenen voor Israel‹ gesucht, mit der wir gelegentlich zusammenarbeiten, und so wurde das Spiel weiterentwickelt«, erläutert Henk Nennie-van Gemeren von NEEMA Games, einem Hersteller von Gesellschaftsspielen in der niederländischen Stadt Amersfoort.

Die Stiftung »Christen für Israel«, die er bei dem Projekt mit ins Boot geholt hat, unterstützt seit 1996 Juden vor allem in Russland und der Ukraine bei der Alija, der Auswanderung nach Israel.

Biblisch Weil der Direktor der Stiftung, Frank J. van Oordt, meint, dass vielen die biblische Geschichte Israels zu wenig bekannt ist, stieß die Anfrage von NEEMA Games bei ihm auf Zuspruch.

»Bei dem Spiel geht es um eine Reise durch Israel und in die weitere Umgebung, zum Beispiel nach Petra, Ägypten oder Babylon. Dort sammelt man Wissenswertes über die biblische Geschichte, und so kommen Wissen mit Strategie zusammen«, sagt van Oordt. »Wir wollten an erster Stelle, dass es ein gutes Brettspiel wird. Das Spielelement ist vorrangig. Man soll es ja öfters spielen wollen.«

Entwicklung Gedauert hat die Entwicklung des Spiels acht Monate, vom ersten Konzept bis zum fertigen Spiel. »Das ist relativ schnell für ein neues Spiel«, sagt Nennie-van Gemeren. »Wir haben das Konzept entwickelt, Brainstormings abgehalten, mussten eine Auswahl von Wissenswertem treffen, suchten ein passendes grafisches Design, machten eine erste Testversion, brachten Verbesserungen an und testeten, testeten und testeten.«

Seit einigen Wochen liegt das Spiel vor, zurzeit in einer Auflage von 1500 Exemplaren und ausschließlich auf Niederländisch. Man braucht zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren. Jeder sollte Lust am Spielen mitbringen und ein Interesse an der Geschichte des alten Israels haben.

Gerade jetzt, da Reisen wegen Corona kaum möglich sind, kann man mit dem Spiel interessante Orte besuchen wie Jerusalem, das Tote Meer oder Jericho.

Anders als viele andere Brettspiele wird »Auf nach Jerusalem« nicht mit Würfeln gespielt. Jeder Teilnehmer bekommt vier Karten, die von eins bis vier nummeriert sind. Die kann man nach Bedarf einsetzen, um zu reisen und Wissenswertes zu sammeln. Denn jeder Ort, den man besucht, enthält Karten mit Fakten aus der Tora und einige auch aus dem christlichen Neuen Testament. Jede Karte hat eine Zahl von eins bis fünf. Derjenige, der bis zum Ende des Spiels die meisten Punkte sammelt, hat gewonnen.

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025