Großbritannien

Gespräche und Gedenken

Staatspräsident Herzog bei Prinz Charles (l.) Foto: imago images/ZUMA Press

Großbritannien

Gespräche und Gedenken

Israels Präsident Issac Herzog zu Besuch in London

 25.11.2021 08:36 Uhr

Gespräche mit Premier­minister Boris Johnson und Prinz Charles, eine Preisverleihung sowie ein Besuch des Fußballklubs Chelsea – all das stand Anfang der Woche bei einem dreitägigen Besuch des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog in Großbritannien auf dem Programm.

In den politischen Gesprächen ging es vor allem um die Verhandlungen zur Wiederaufnahme des Atomabkommens mit dem Iran, die nächste Woche fortgeführt werden. Er sei der Meinung, dass der Iran nicht zum Verhandeln bereit sei, sondern sich nur Zeit kaufen wolle, hatte Herzog vor seiner Ankunft in einigen britischen Zeitungen geschrieben. Premier Johnson bestätigte, dass die Zeit auslaufe. Herzog dankte ihm, dass Großbritannien die Hamas nun als Terrororganisation einstuft.

zusammenarbeit Thema der Gespräche war darüber hinaus die weitere Zusammenarbeit bei der Pandemiebekämpfung, der Technologie, im Handel sowie der Sicherheit. Großbritannien werde sich weiterhin für den Kampf gegen Antisemitismus einsetzen, erklärte Johnson.

Wegen Gesundheitsbeschwerden der Königin wurde Herzog von Prinz Charles empfangen. Der Thronfolger sprach die klimatischen Herausforderungen an sowie regionale Gefahren und die Vermittlung von Wissen über die Schoa. Herzog teilte dem Prinzen mit, dass die Hebräische Universität Jerusalem in Gedenken an dessen Großmutter, Prinzessin Alice, ein Ehrenstipendium der Hadassah-Schule für Krankenschwestern und -pfleger ins Leben gerufen hat.

genesis-preis Auf Herzogs Programm stand auch ein Treffen mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft des Landes. Dabei unterstrich Herzog seine britischen Wurzeln. Elaine Sacks, der Witwe des ehemaligen Oberrab­biners von Großbritannien, Jonathan Sacks, überreichte Herzog den Preis der Genesis Foundation für das Lebenswerk des vor einem Jahr Verstorbenen. Der Preis gilt als jüdischer Nobelpreis.

Eher ungewöhnlich war ein Besuch des Staatsoberhaupts beim Londoner Fußballklub Chelsea. Der Verein zeigt zurzeit eine Ausstellung über in der Schoa ermordete Sportler. Herzog besichtigte sie mit dem Inhaber des Vereins, dem russisch-israelischen Milliardär Roman Abramovich.

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert