Brasilien

Gedenken in Rio

Trauerfeier am 6. September 1972 im Münchner Olympiastadion Foto: dpa

Mehr als 40 Jahre nach dem Terroranschlag auf die israelische Olympiamannschaft in München 1972 wird es am 14. August in Rio de Janeiro erstmals auf Initiative des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) während Olympischer Sommerspiele eine Gedenkzeremonie zu Ehren der elf getöteten Sportler geben.

In der Stadthalle von Rio de Janeiro werden elf Kerzen zum Gedenken angezündet werden, wie die brasilianische Zeitung »Folha de S. Paulo« berichtet. Die Lichter werden von der Witwe des Gewichthebers Josef Romano und der Witwe des Fechttrainers Andre Spitzer gezündet werden. Die beiden Sportler waren zunächst überfallen, dann aufs Brutalste massakriert und – wie man seit wenigen Monaten weiß – auch kastriert und dann ermordet worden. Auch Funktionäre des brasilianischen und des israelischen Sports werden bei der Feier anwesend sein.

schlussfeier Darüber hinaus wird das IOC im Olympischen Dorf einen speziellen Bereich einrichten, an dem der getöteten Olympioniken gedacht wird.

Seit vielen Jahren fordern Angehörige der ermordeten Sportler, dass das IOC bei Eröffnungsfeiern der Spiele eine Gedenkminute einlegt. Das wird auch diesmal nicht der Fall sein. Stattdessen ist von einem »Moment der Reflexion« während der Abschlussfeier die Rede. In einer Erklärung des IOC heißt es: »Wir werden in dieser Schlusszeremonie jedem im Stadion und jedem zu Hause ermöglichen, an ihre Lieben zu erinnern, die von uns gegangen sind.«

Israels Honorarkonsul Osias Wurman sagte der Nachrichtenagentur JTA, er sei sehr bewegt über die Initiative des IOC – »als Brasilianer, Jude und Zionist«. Dass es zu dieser Gedenkveranstaltung komme, sei für alle brasilianischen Juden sehr wichtig. »Wir müssen die Welt daran erinnern, dass der Mord an den israelischen Sportlern nichts war, das auf München beschränkt blieb. Heute werden unschuldige Juden in Israel von Selbstmordattentätern getötet.«

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025