Frankreich

Familie soll Mesusa abnehmen

Eine Mesusa mit dem Text des Gebets »Schma Israel« hängt in traditionellen jüdischen Haushalten am Pfosten oder Rahmen der Eingangstür. Foto: dpa

Eine französische Wohnungsgesellschaft hat eine jüdische Familie in Montpellier laut einem Medienbericht angewiesen, ihre Mesusa vom Türrahmen abzunehmen. Wie die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency berichtete, wurde auf Twitter ein Dokument veröffentlicht, das offenbar die Kopie eines entsprechenden Briefs der Firma Foncière Bergé war.

Objekte Darin hieß es, während einer Inspektion sei festgestellt worden, dass am Türrahmen der Mieter eine Mesusa angebracht worden sei. »Wir erinnern Sie daran, dass in öffentlichen Bereichen keine persönlichen Objekte gezeigt werden sollen. Wir bitten Sie, die Mesusa innerhalb Ihres Wohnraums anzubringen. Danke für Ihr Verständnis«, hieß es demnach weiter. JTA schrieb, die Firma Foncière Bergé habe auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur zu dem Brief nicht sofort reagiert.

Laut Medienberichten erklärte sich die Hausverwaltung nach einer Beschwerde der Mieter in einem weiteren Schreiben: Es gehe ihr lediglich darum, das Erscheinungsbild der Türen zu vereinheitlichen. Zahlreiche Menschen hätten in den sozialen Medien den Vorwurf des Antisemitismus gegen die Hausverwaltung und ihre Mitarbeiter erhoben. Dies sei sehr verletzend.

Schma Laut dem jüdischen Religionsgesetz muss eine Mesusa (eine Schriftkapsel, die einen Text aus dem Schma-Israel-Gebet in der Tora enthält) am Türpfosten außerhalb eines Hauses oder eines Raumes befestigt werden. In einem traditionellen jüdischen Haushalt befindet sich am Eingang des Hauses oder der Wohnung sowie an jedem Türrahmen eine Mesusa. In dem Gebetstext heißt es: »Du sollst (diese Worte) auf die Türpfosten deines Hauses und deiner Stadttore schreiben.« ag

USA

Juden in den USA wünschen sich Dialog mit neuem Papst

Anders als sein Vorgänger Franziskus hat sich Leo XIV. als Kardinal nicht mit israelkritischen Äußerungen zum Gazakrieg hervorgetan. Jüdische US-Organisationen hoffen auf einen guten Austausch mit dem neuen Papst

von Christoph Schmidt  09.05.2025

USA

Die Magie der Start-ups

Auch Arielle Zuckerberg mischt in der Hightech-Welt mit. Als Investorin ist die Schwester von Mark Zuckerberg derzeit zudem auf jüdischer Mission

von Paul Bentin  08.05.2025

Judenhass

Alarmierende Zahlen

J7 stellt ersten Jahresbericht über Antisemitismus in den sieben größten Diaspora-Gemeinden vo

 07.05.2025

Meinung

Null Toleranz für Gewaltaufrufe

Ein Großereignis wie der Eurovision Song Contest darf keine Sicherheitslöcher zulassen, findet unsere Schweiz-Redakteurin Nicole Dreyfus

von Nicole Dreyfus  07.05.2025

Eurovision Song Contest

Israelische Sängerin Yuval Raphael wird von der Schweiz nicht extra geschützt

Die Basler Sicherheitsbehörden wissen um die angespannte Lage, das Sicherheitsrisiko in der Schweiz ist hoch

von Nicole Dreyfus  06.05.2025

Interview

»Wir sind ein Impulsgeber«

Zentralratspräsident Josef Schuster über die Internationale Task Force gegen Antisemitismus J7, den deutschen Vorsitz und ein Treffen in Berlin

von Philipp Peyman Engel  05.05.2025

Ukraine

Mit Tränen in den Augen

Die Weltordnung zerfällt, doch eine sinnvolle Gestaltung des 80. Jahrestags zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist möglich, sagt unser Autor

von Vyacheslav Likhachev  04.05.2025

Österreich

Pita und Krautrouladen

Haya Molcho hat sich im Laufe der Jahre von Wien aus ein Imperium erkocht. Ein Gespräch über Familie, Politik und Balagan in der Küche

von Nicole Dreyfus  04.05.2025

Florenz

Judenretter und Radsportheld

Als Gigant der Landstraße ging Gino Bartali in die Geschichte des Radsports ein. Was der im Jahr 2000 gestorbene Italiener abseits der Rennen leistete, nötigt mindestens ebenso viel Respekt ab

von Joachim Heinz  02.05.2025