EMG

»Emotional und ausgelassen«

Pál Dárdai, EMG-Botschafter und Fußballtrainer Foto: imago images / Sven Simon

Herr Dárdai, als Makkabi Deutschland Sie gefragt hat, ob Sie Botschafter der European Maccabi Games (EMG) werden wollen, haben Sie sofort zugesagt. Warum liegen Ihnen die Spiele so am Herzen?
Wenn mehr als 3000 jüdische Sportler aus ganz Europa nach Budapest kommen, um die größten jüdischen Wettkämpfe der Nachkriegsgeschichte auszutragen, muss man das einfach gut finden und unterstützen. Und dass die Spiele in Ungarn stattfinden, hat natürlich auch eine Rolle gespielt. Ungarn ist meine Heimat, Deutschland ist nach mehr als 20 Jahren eine zweite Heimat geworden. Da hat die Anfrage von Präsident Alon Meyer und den anderen Makkabäern einfach gepasst.

Wie haben Sie die große Eröffnungsfeier der EMG am Dienstagabend erlebt?
Das war sehr beeindruckend, ausgelassen und berauschend. Professionell organisiert war es auch. Mit mehr als 3000 Athleten ist es ja immerhin auch eine Großveranstaltung. Was mir gefallen hat: Es war extrem emotional, aber auf eine glaubwürdige Art und Weise. Wenn man sich mit den einzelnen Sportlern unterhält, versteht man: Jeder hat sich vier Jahre lang auf die EMG vorbereitet, und mit der Eröffnung, die auch eine große Party ist, geht es dann endlich los.

Welche Wettkämpfe werden Sie sich ansehen?
Fußball natürlich! Da bin ich sehr gespannt. Vielleicht entdecken wir ja das eine oder andere junge Talent. Ich mag auch Tennis und alle Wassersportarten sehr.

In Budapest ist es zurzeit sehr heiß. Welche Tipps haben Sie als Profitrainer für die Makkabäer?
Ich hoffe, dass die Schiedsrichter den Spielern ausreichend Trinkpausen gewähren; außerdem vertraue ich darauf, dass die Makkabäer in den vergangenen Monaten so trainiert haben, dass sie das Wetter gut vertragen. Ich habe einen guten Eindruck von den Jungs und Mädels. Die packen das!

Was sollten sich die Sportler nach den Wettkämpfen auf jeden Fall in Budapest ansehen?
Da ist zum einen natürlich die Große Synagoge. Mit fast 3000 Plätzen ist sie die größte in Europa. Die Donau und das Parlament sollte auch jeder einmal gesehen haben, besonders abends, wenn alles beleuchtet ist. Und für alle Makkabäer, die etwas zu feiern haben, kann ich die Kneipen, Bars und Restaurants im alten jüdischen Viertel empfehlen, das zum Ausgehen sehr beliebt ist.

In Berlin und anderen Städten Europas wird über No-go-Areas für Juden diskutiert. Können sich die Sportler in Budapest mit Kippa oder Magen David gefahrlos bewegen?
Ich habe von den Diskussionen am Rande immer wieder einmal etwas mitbekommen. Dass wir darüber sprechen müssen, ist traurig. Aber zu Ihrer Frage: Ich kenne Budapest extrem gut. Hier sind Juden absolut sicher – auch mit Kippa.

Mit dem EMG-Botschafter und Fußballtrainer sprach Philipp Peyman Engel.

Krieg in Israel

Rabbiner: Unterstützung für gestrandete Israelis in Europa

Sie können momentan nicht nach Israel zurück. Jüdische Gemeinden in Europa sind gebeten, sie mit Unterkünften und anderem zu unterstützen. In Gemeinden herrscht unterdessen große Besorgnis, auch wegen der Sicherheit

von Leticia Witte  16.06.2025

Nachruf

Der Lippenstiftverkäufer

Leonard Lauder, der aus dem von seinen Eltern gegründeten Kosmetikunternehmen Estée Lauder einen Weltkonzern machte, ist im Alter von 92 Jahren gestorben

von Michael Thaidigsmann  16.06.2025

USA

Farlir nur nit dein Hofenung

Wie ein schwarzer Kantor in den 1920ern New Yorks Juden verzauberte und sogar durch Europa tourte. Die unglaubliche Geschichte des Thomas LaRue, dessen Stimme erstmals wieder zu hören ist

von Nicole Dreyfus  15.06.2025

Nationaler Sicherheitsrat

Offizielle Warnungen für Israelis und Juden im Ausland

Wachsamkeit, Kooperation und Zurückhaltung. Der israelische Nationale Sicherheitsrat hat Warnhinweise für Israelis und Juden im Ausland veröffentlicht

 13.06.2025

Zürich

Israelhasser wollten Zürich zum Stillstand bringen

Am Donnerstagabend wollten »propalästinensische« Demonstranten durch die Zürcher Innenstadt ziehen

von Nicole Dreyfus  12.06.2025 Aktualisiert

Bosnien und Herzegowina

Goldschmidt: Boykott von Rabbinertreffen ist »eine Schande«

Die Europäische Rabbinerkonferenz kann nicht in Sarajevo tagen. Grund ist der Boykottaufruf eines Ministers. Der CER-Präsident fordert nun Konsequenzen

von Michael Thaidigsmann  12.06.2025

New York

Weinstein in neuem Prozess wieder verurteilt

Der Schuldspruch gegen den ehemaligen Filmmogul im Jahr 2020 galt als Meilenstein – bis er 2024 überraschend kassiert wurde. Nun hat erneut eine Jury geurteilt, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

 12.06.2025

Belgien

Israelfeindliche Aktivisten stellen Hamas-Terror nach

Bei einem »Widerstandsfestival« in Brüssel wurde der Terror mit einem Theaterstück glorifiziert, es gab Hamas-Dreiecke; und Wassermelonen-Mandalas für Kinder

von Nils Kottmann  09.06.2025

Vatikan

Papst Leo würdigt rumänischen Kardinal und Retter Tausender Juden

Iuliu Hossu könnte ein »Gerechter unter den Völkern« werden

 09.06.2025