Großbritannien

Eltern scheitern mit Beschwerde

Die zweijährige Alta ist seit ihrer Geburt schwerbehindert und auf lebenserhaltende Maschinen angewiesen. Foto: imago images/dolgachov

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat einem Bericht der BBC zufolge die Klage der Eltern eines schwerbehinderten jüdischen Mädchens abgelehnt, mit der diese verhindern wollten, dass ein Krankenhaus in Großbritannien die lebenserhaltenden Maßnahmen für ihre Tochter beendet.

Die zweijährige Alta kam mit schweren Hirnschäden zur Welt und liegt in einem Krankenhaus im nordenglischen Manchester. Die Eltern – chassidische Juden – hatten sich vor Gericht gegen Pläne des Krankenhauses gewehrt, die Behandlung ihrer Tochter einzustellen.

überzeugungen Ein solcher Schritt verstoße gegen ihren Glauben und ihre religiösen Grundüberzeugungen. Ein britisches Gericht hatte das Ansinnen aber abgelehnt und entschieden, es sei im Interesse des Mädchens, die Behandlung zu beenden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der EGMR – die oberste europäische Instanz in Menschenrechtsfragen – stellte sich nun ebenfalls gegen das Ansinnen der Eltern und stimmte der Entscheidung des britischen Gerichts zu, Altas Leben nicht weiter durch Maschinen zu verlängern. Die Ärzte in Manchester sind der Ansicht, dass Alta ohne medizinische Hilfe weder atmen noch essen kann und auch keine Chancen auf eine Heilung hat.

AUSLAND Altas Eltern zeigten sich äußerst enttäuscht über die Entscheidung der Straßburger Richter. Ihr Anwalt David Foster sagte, man hoffe immer noch auf eine Einigung über den Vorschlag der Eltern, das Mädchen in ein Krankenhaus in Israel oder den USA zu verlegen. Letzteres wäre möglich, da Altas Vater die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und seine Tochter mittlerweile ein US-Visum erhalten hat. Der zuständige Richter in Großbritannien hatte dies im Mai aber abgelehnt, da seiner Ansicht nach die Verbringung ins Ausland dem Mädchen nur zusätzliche Schmerzen zufügen würde.

Der Anwalt sagte dagegen, es sei ein »beunruhigender Präzedenzfall«, dass ausländische Staatsangehörige, denen eine Betreuung im Ausland angeboten wird, diese Optionen nicht wahrnehmen dürften. »Wir denken über unsere nächsten Schritte nach. Der Rechtsweg ist nun ausgeschöpft, aber es besteht immer noch die Möglichkeit, eine Einigung zu erzielen«, erklärte Foster. mth

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025

Österreich

Eine Legende feiert den jüdischen Zusammenhalt

Vor genau 100 Jahren wurde der SC Hakoah erster Profi-Fußballmeister. Der Verein hatte damals eine Mannschaft von Weltrang. Es gibt ihn nach wie vor – nur etwas anders

von Stefan Schocher  07.09.2025

London

Heftige Gewalt gegen Beamte bei »propalästinensischem« Protest

Bei »propalästinensischen« Protesten kam es im Herzen Londons zu heftigen Ausschreitungen gegen Polizisten

 07.09.2025

Mallorca

»Die Freitagsgottesdienste sind sehr gut besucht«

Der neue Rabbiner Eliahu Bar-Geva über Gemeinsamkeiten und seine Pläne für die Zukunft der jüdischen Gemeinde auf der Ferieninsel

von Linn Vertein  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert