Restitution

»Die Uhr tickt«

Konferenzort: Palais Czernin in Prag, Sitz des tschechischen Außenministeriums Foto: dpa

Jüdische Vertreter aus 41 Ländern haben sich am Dienstag und Mittwoch zu einer Konferenz in Prag getroffen. Im Palais Czernin, dem Sitz des tschechischen Außenministeriums, sprachen sie über Fragen der Rückgabe jüdischen Eigentums, das im Holocaust gestohlen wurde.

»Es geht uns nicht nur um Eigentum, sondern in erster Linie um moralische Werte«, sagte Tomáš Kraus, Geschäftsführer des Verbands Jüdischer Gemeinden in der Tschechischen Republik. »Wir möchten Fortschritte … die Uhr tickt sehr schnell.«

Unrecht müsse benannt werden, forderte Jiri Schneider, Staatssekretär im tschechischen Außenministerium. Was unrechtmäßig weggenommen worden ist, habe man an die rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.

Zeitdruck Wie der Vorsitzende der Jüdischen Restitutionsorganisation (WJRO), Ronald S. Lauder, am Mittwoch in Prag erklärte, habe es seit dem Ende des Kommunismus und dem Zerfall der Sowjetunion bereits Fortschritte gegeben. »Doch besteht ein großer Bedarf, Zehntausenden älteren Holocaust-Überlebenden und ihren Nachfahren zu helfen, deren Eigentumsansprüche bislang unbeantwortet blieben.« Dies gelte vor allem für Polen, Lettland und Rumänien, so Lauder. Da müsse schnell gehandelt werden.

Colette Avital, Vorsitzende des Zentrums für Holocaust-Überlebende in Israel, betonte, dass viele ihrer Klienten heute sehr bedürftig seien. Sie rief die osteuropäischen Länder auf: »Geben Sie diesen Menschen zurück, was ihnen gestohlen wurde, damit sie im Alter mit etwas Würde leben können!« ja

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  24.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Hollywood

80 Jahre Goldie

Die quirlige Schauspielerin feiert ihren runden Geburtstag – und ist nicht zu bremsen

von Barbara Munker, Sophie Albers Ben Chamo  23.11.2025

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

USA

Zwölf Familien, eine Synagoge

Die meisten Juden in Nordamerika leben in Großstädten, auf dem Land gibt es nur wenige Gemeinden – aber gerade dort wächst eine besonders starke Identität. Ein Besuch in der Kleinstadt Rome im Bundesstaat Georgia

von Katja Ridderbusch  21.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  21.11.2025

Judenhass

»Wir wollen keine Zionisten«: Mamdani reagiert auf antisemitische Kundgebung vor Synagoge

Die Teilnehmer schrien unter anderem »Tod den IDF!« und »Globalisiert die Intifada!«

von Imanuel Marcus  21.11.2025 Aktualisiert

New York

Neonazi wollte als Weihnachtsmann jüdische Kinder mit Süßigkeiten vergiften

Der Antisemit soll zudem »Interesse an einem Massengewaltakt« gezeigt und Anleitungen zum Bau von Bomben geteilt haben. Nun wird er angeklagt

 21.11.2025

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  20.11.2025