Ukraine

Charkiws Bürgermeister aus Koma erwacht

Gennadi Kernes Foto: dpa

Der bei einem Attentat lebensgefährlich verletzte Bürgermeister von Charkiw ist aus dem künstlichen Koma aufgewacht. »Es ist wichtig, stark zu sein. Ich werde zurückkommen. Vielen Dank«, schrieb Gennadi Kernes auf seinem Instagram-Account. Dazu veröffentlichte der 54-Jährige ein Foto von sich, auf dem er in seinem Krankenbett im Rambam Health Care Campus Haifa zu sehen ist und mit zwei Fingern das Friedenszeichen formt.

Charkiws Oberrabbiner und Kernes’ langjähriger Freund Moshe Moskovitz bestätigte am Montag, dass es dem verletzten Bürgermeister stetig besser gehe und er sich in der Haifaer Klinik von dem Attentat erhole. »Er ist aufgewacht und kann schon ein bisschen sprechen«, teilte Moskovitz ukrainischen Medien mit. »So Gott will, werde ich ihn schon bald besuchen können.«

kritisch Gennadi Kernes war am vergangenen Montag in Charkiw beim morgendlichen Joggen von Unbekannten angeschossen worden. Der Gesundheitszustand des Bürgermeisters der ostukrainischen Millionenstadt war nach dem Attentat kritisch. In einer Notoperation kämpften die Ärzte mehrere Stunden lang um sein Leben. Um die Schusswunden behandeln zu können, wurde der Bürgermeister in ein künstliches Koma versetzt.

Am Tag darauf wurde er nach Israel ausgeflogen, wo er seitdem in einer Privatklinik in Haifa behandelt wird. Nach Angaben des Krankenhauses konnte dort sein Zustand rasch stabilisiert werden. Vermutlich ist die Verlegung von Gennadi Kernes nach Israel von seinen Angehörigen in die Wege geleitet worden. Laut Auskunft der ukrainischen Botschaft in Tel Aviv waren ukrainische Behörden nicht daran beteiligt.

Bislang ist ungeklärt, wer die Schützen des Attentats waren und ob es einen politischen Hintergrund hat. Der Bürgermeister der zweitgrößten ukrainischen Stadt unterstützte seinerzeit die Orange Revolution. Im Jahr 2010 wechselte er die politische Seite und unterstützte den amtierenden Präsidenten Wiktor Janukowitsch. Nach den Protesten der Euromaidan-Bewegung und dem Sturz von Janukowitsch setzte er sich zuerst für die Anbindung der Ostukraine an Russland ein, bevor er sich für die amtierende Regierung in Kiew aussprach. ppe

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  07.11.2025 Aktualisiert

Hurrikan Melissa

»Ich habe seit einer Woche nicht geschlafen«

Wie ein Rabbiner vom Wirbelsturm in Jamaika überrascht wurde – und nun selbst Betroffenen auf der Insel hilft

von Mascha Malburg  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

New York

ADL will Mamdani unter Beobachtung stellen

Die Anti-Defamation League erwartet vom neugewählten New York Bürgermeister nichts Gutes. Jetzt hat die jüdische Organisation angekündigt, man werde genau hinschauen

 05.11.2025

Amsterdam

Wegen IDF-Kantor: Concertgebouw sagt Chanukka-Konzert ab

Die renommierte Musikhalle hat wegen des geplanten Auftritts von IDF-Chefkantor Shai Abramson das alljährliche Konzert abgesagt. Die jüdische Gemeinschaft ist empört und will gegen den Entscheid klagen

von Michael Thaidigsmann  05.11.2025 Aktualisiert

Essay

Mamdanis demokratische Steigbügelhalter

Führende Politiker der Demokraten haben aus Opportunismus die Wahl des Israel-Hassers Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister ermöglicht - und so in Kauf genommen, dass aus Worten gegen Israel wieder Gewalt gegen Juden werden könnte

von Menachem Z. Rosensaft  05.11.2025

Vatikan

Theologe: Antisemitismus bei Vatikan-Konferenz kein Einzelfall

Der Salzburger Theologe Hoff berichtet über Eklats bei einer jüngsten Vatikan-Konferenz. Ein Schweizergardist soll sich verächtlich über Mitglieder einer jüdischen Delegation geäußert und in ihre Richtung gespuckt haben

 04.11.2025