Zionistenkongress

Bibi in Basel?

Vor 120 Jahren fand der erste Zionistenkongress in Basel statt. Foto: Thinkstock

Hundert Jahre Balfour-Deklaration, 70 Jahre UNO-Resolution für einen jüdischen Staat, 50 Jahre Sechstagetrieg – für Israel und die jüdische Welt ist 2017 ein ganz besonderes Jahr. Da drohte ausgerechnet das Jubiläum ein wenig in Vergessenheit zu geraten, das am Anfang dieser historischen Ereignisse steht: der Erste Zionistenkongress, der vor 120 Jahren in Basel stattfand.

Jubiläumsfeier Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist entschlossen, den Jahrestag an historischer Stelle im Stadt-Casino (wo der Kongress abgehalten wurde) und im Hotel »Drei Könige« (wo Theodor Herzl damals übernachtete) zu begehen. Dazu soll es eine Jubiläumsfeier oder gar einen Kongress geben.

Das Stadt-Casino wird allerdings zurzeit umgebaut – und das scheint nicht das einzige Problem zu sein bei den israelischen Plänen: In Basels offiziellen Kreisen, etwa der Kantonsregierung, herrscht einerseits zwar eine gewisse Freude darüber, dass die Stadt mit so einer Veranstaltung für eine kurze Zeit wieder einmal in den Fokus der Weltpresse gelangen würde. Für den Tourismus wäre das sicher eine positive Sache.

Gleichzeitig äußerte die Regierung jedoch Befürchtungen wegen der zu erwartenden umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen. Die Basler Regierung beziffert sie auf etwa zehn Millionen Franken. Es sei klar, dass sich hier die Schweizer Regierung beteiligen müsse, denn diese Summe würde selbst das Budget des reichen Stadtkantons sprengen.

Kritik Auch eine kurze politische Diskussion flackerte bereits auf: So zeigten sich Vertreter linker Parteien kritisch gegenüber einem möglichen Netanjahu-Besuch in der Rheinstadt. Der Premier würde seine Visite dazu benutzen, der Welt die »israelische Siedlungspolitik« zu verkaufen, hieß es da.

Die übrigen Parteien teilen diese Ängste zwar nicht, doch war von einigen Lokalpolitikern zu hören, diese Diskussion wäre nicht nötig geworden, hätte die Schweiz von Anfang an Israels Staatspräsidenten Reuven Rivlin nach Basel eingeladen.

Das wurde verpasst, und nun soll sich in den nächsten Wochen der Nebel darüber lichten, was denn Ende August in Basel aus Anlass des 120-Jahre-Jubiläums nun genau passiert.

Der neue israelische Botschafter in Bern, Jakov Kedar, betonte gegenüber verschiedenen Schweizer Medien, er glaube, dass die Basler Konferenz eher eine kulturelle als eine politische Veranstaltung werde. Es solle der Beitrag der zionistischen Bewegung für die Welt »in der Wissenschaft, Medizin und Kultur« aufgezeigt werden: »Das möchten wir gebührend feiern, vielleicht mit einigen Nobelpreisträgern.«

Viele Basler sind sich jedoch sicher: Auch dieses Konzept würde ihre beschauliche Stadt Ende August in eine Art Festung verwandeln.

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert