Frankreich

»Attacke aus langer Weile«

Pétanque-Kugeln Foto: imago/Winfried Rothermel

Frankreichs Juden atmen auf. Der Angriff auf eine 79-jährige Jüdin am vergangenen Dienstag im Pariser 11. Arrondissement war offenbar keine dezidiert antisemitische Tat.

Wie französische Medien meldeten, war die Frau verwundet worden, als sie vor dem Centre Maayan, einer liberalen Synagoge in der Rue Mouffle, stand und ein Unbekannter ihr von oben eine Metallkugel gegen den Kopf warf. Zeugen sagten, sie hätten nicht gesehen, woher oder von wem die Kugel geschleudert wurde.

Das Opfer wurde mit Kopfverletzungen ins Lariboisière-Krankenhaus gebracht und nach umfangreichen neurologischen Untersuchungen wieder entlassen.

Pétanque-Ball Wie sich jetzt herausstellte, handelte es sich bei dem vermeintlichen Angreifer um einen 12-jährigen Jungen, der, wie er der Polizei sagte, »aus langer Weile« einen Pétanque-Ball aus dem Fenster geworfen hatte – der die Frau traf.

Er sei »ein Kind aus einer guten Familie«, berichtet die Pariser Boulevardzeitung »Le Parisien«. »Seine Eltern sind Lehrerin und Psychologe« – er habe aber »einige Schwierigkeiten«.

Der Präsident des Nationalen Büros für Wachsamkeit gegen Antisemitismus (BNVCA), Sammy Ghozlan, sagte im Gespräch mit Journalisten: »Die verwirrten Eltern des Jungen haben sich bei den Mitgliedern des Gemeindezentrums entschuldigt.« ja

Nachruf

Gebäude wie Jazzmusik

Frank Gehry hat die Architektur tanzen lassen – was auch mit seinem Judentum zu tun hatte

von Johannes Sadek, Christina Horsten  10.12.2025

Hollywood

»Stranger Things« trotzt Boykottaufrufen

Während Fans den Start der letzten Staffel des Netflix-Hits feiern, rufen Anti-Israel-Aktivisten zur Ächtung der Serie auf

von Sophie Albers Ben Chamo  10.12.2025

Toronto

20 Mesuot aus Seniorenheim gestohlen

Die Polizei geht von einem Hassverbrechen aus

 09.12.2025

Frankreich

Aus Judenhass Gift ins Essen gemischt?

In Nanterre läuft der Prozess gegen eine 42-jährige Algerierin. Sie wird beschuldigt, während ihrer Tätigkeit als Kindermädchen bei einer jüdischen Familie Lebensmittel und Kosmetika absichtlich mit Seife und Haushaltsreiniger vermischt zu haben

 09.12.2025

Social Media

Jüdischer Politiker im Iran warnt seine Gemeinde         

Der einzige jüdische Abgeordnete im Iran rät seiner Gemeinde, Social-Media-Kanälen mit Israel-Bezug zu entfolgen. Was hinter seiner Warnung steckt

 09.12.2025

Noëmi van Gelder wurde mit deutlicher Mehrheit zur neuen Präsidentin der ICZ gewählt.

Zürich

Israelitische Cultusgemeinde hat neue Präsidentin

Die größte jüdische Gemeinde der Schweiz hat gewählt: Mit Noëmi van Gelder will die Gemeinde ein klares Signal setzen

von Nicole Dreyfus  08.12.2025

Alan Shatter

»Dieses Vorgehen ist nun wirklich idiotisch«

Irlands ehemaliger Justizminister nimmt kein Blatt vor den Mund: Im Interview kritisiert Alan Shatter nicht nur den Boykott des Eurovision Song Contest durch sein Land. Er macht die irische Regierung auch für wachsenden Judenhass verantwortlich

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 05.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025