Italien

Asteroid nach Auschwitz-Überlebenden benannt

Liliana Segre im November 2019 Foto: iimago

Italien

Asteroid nach Auschwitz-Überlebenden benannt

Himmelskörper trägt künftig den Namen von Liliane Segre

 26.01.2021 18:40 Uhr

Ein Asteroid trägt künftig den Namen der italienischen Senatorin und Auschwitz-Überlebenden Liliane Segre. Das wurde am Dienstag bei einem Kongress der Universität Triest und der Berliner Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz zum Holocaust-Gedenktag (Mittwoch, 27. Januar) mitgeteilt. Die Ordnungsnummer 75190 des Himmelskörpers ist zugleich die Zahl, die der heute 90-Jährigen bei ihrer Ankunft im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau auf den Unterarm tätowiert wurde.

Segre schrieb laut dem Informationsportal des italienischen Nationalen Instituts für Astrophysik, sie wünsche sich, »dass mein Name und die Nummer, auf die in Auschwitz jeder von uns reduziert wurde, auf einen Himmelskörper übertragen, als Erinnerung und Mahnung diene, ›dass dies gewesen ist‹ - und dass es wieder geschehen kann, wenn Information, Wissen, Bewusstsein und Verantwortung fehlen«. Der Asteroid, der zwischen Mars und Jupiter mit einer Umlaufzeit von 3,74 Jahren um die Sonne kreist, wird unter der Bezeichnung »75190 Segreliliana« geführt.

Segre erzählt in ihrer Biografie »Solange mein Stern leuchtet«, wie für sie als Jugendliche in Auschwitz ein Stern zum Fluchtort wurde: »Ich hatte ihn eines Abends im klaren Himmel entdeckt, als unsere Schinder uns ein paar Minuten Ruhe gaben. Seit diesem Abend, jeden Tag, wenn die Dunkelheit hereinbrach, suchte ich ihn, ich sprach mit ihm. Ich war glücklich, wenn ich ihn wiederfand; es bedeutete, dass ein weiterer Tag vorbei war.«

In Italien setzte sich Segre jahrzehntelang für die Aufklärung junger Generationen über die Verbrechen des Nationalsozialismus ein. Staatspräsident Sergio Mattarella ernannte sie 2018 zur Senatorin auf Lebenszeit. kna

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025