Kuba

Appell an Castro

Eines der Hindernisse in der Normalisierung der Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten ist der auf der Karibikinsel inhaftierte jüdische US-Bürger Alan Gross (63). Auf ihn bezog sich vergangene Woche der Senator der Demokraten im US-Repräsentantenhaus, Patrick Leahy, in Gesprächen mit Journalisten. Leahy hatte zuvor Kubas Staatspräsident Raúl Castro in Havanna getroffen.

»Wir haben die Hindernisse diskutiert, die uns trennen und über die Notwendigkeit geredet, die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stärken«, sagte Leahy. Der Demokrat war zusammen mit vier weiteren Senatoren und zwei Kongressabgeordneten nach Kuba gereist, um mit der dortigen Regierung über die Freilassung des inhaftierten Entwicklungshelfers zu reden.

Vorwurf Gross wurde im Dezember 2009 festgenommen. Er hatte für eine Nichtregierungsorganisation im Auftrag der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) technisches Gerät für die jüdischen Gemeinden nach Kuba gebracht, ohne es zu deklarieren – so der Vorwurf. Im März 2011 wurde er zu einer Haftstrafe von 15 Jahren wegen Spionage für die USA verurteilt; derzeit liegt er in einem Gefängniskrankenhaus.

Inoffiziell hat die kubanische Regierung bereits mehrmals angeboten, den Erkrankten im Austausch gegen fünf Mitglieder des kubanischen Sicherheitsdienstes freizulassen, die in Miami militante Oppositionsgruppen infiltriert hatten und in den USA in Haft sitzen. Auf der einen Seite sollte Leahy in inoffiziellen Gesprächen mit der kubanischen Seite noch einmal deutlich machen, dass die Obama-Administration ein Junktim zwischen den beiden Fällen nicht akzeptieren wird, jedoch eine Freilassung positive Auswirkungen auf den Fall der fünf Kubaner haben werde.

Gefängnis Während seines Aufenthalts in Kuba besuchte Leahy vergangene Woche auch Alan Gross, den er bereits vor einem Jahr im Gefängnis getroffen hatte. Über Inhalte der Gespräche wollte Leahy vor Journalisten nichts sagen. Doch betonte er zum Abschluss der Reise, viele in den USA befürworteten derzeit eine Annäherung an Kuba, zu dem seit 1961 keine diplomatischen Beziehungen mehr bestehen.

Am gleichen Tag meldete sich auch der Pressesprecher des Weißen Haues, Jay Carney, zu Wort: »Die kubanische Regierung muss Alan Gross freilassen und zu seiner Familie zurückkehren lassen. Dort gehört er hin«, betonte Carney im Namen von Barack Obama.

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025

Vuelta

Spanischer Radprofi Romo stürzt wegen Protestaktion

Die »propalästinensischen« Proteste bei der Spanien-Rundfahrt nehmen kein Ende. Auf der 15. Etappe ist es zu Stürzen gekommen

 07.09.2025