Geschichte

Anne Franks Todesdatum korrigiert

Anne Frank Foto: dpa

Geschichte

Anne Franks Todesdatum korrigiert

Das jüdische Mädchen starb schon im Februar 1945 in Bergen-Belsen an Typhus

 31.03.2015 18:29 Uhr

Anne Frank ist neuesten Forschungsergebnissen zufolge offenbar früher im Konzentrationslager Bergen-Belsen gestorben, als bislang angenommen. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Autorin der berühmten Tagebücher im März 1945 noch gelebt habe, teilte das Anne-Frank-Haus am Dienstag in Amsterdam mit.

Das Rote Kreuz hatte den Tod des jüdischen Mädchens und ihrer Schwester Margot auf die Zeit zwischen dem 1. und 31. März 1945 datiert. Laut der Mitteilung des Anne-Frank-Hauses liegt das Todesdatum aber bereits im Februar 1945. Als offizielles Todesdatum hatten niederländische Behörden nach Kriegsende den 31. März für Anne und ihre Schwester festgesetzt.

Krankheitssymptome Zeitzeugenaussagen zufolge waren sowohl Anne als auch ihre Schwester an Flecktyphus erkrankt, der sich ab Januar 1945 im Frauenlager Bergen-Belsen ausgebreitet hatte. Das Anne-Frank-Haus verweist auf Angaben des niederländischen Gesundheitsinstituts, wonach bei Flecktyphus die meisten Todesfälle zwölf Tage nach den ersten Symptomen auftreten.

Mehrere Mitgefangene hätten bereits vor dem 7. Februar Flecktyphus-Symptome bei Anne und Margot erkannt. Beide seien zudem äußerst geschwächt in Bergen-Belsen angekommen. Demnach müsse Anne Frank schon im Februar gestorben sein.

Tagebuch Anne Frank wurde nur 15 Jahre alt. Das nach ihrem Tod veröffentlichte Tagebuch, das sie in ihrem Versteck in einem Amsterdamer Hinterhaus bis zu ihrer Verhaftung geführt hatte, wurde zu einem der bekanntesten Zeugnisse aus der Zeit des Holocaust. Für die Nachwelt verstummte Anne Franks Stimme mit ihrem letzten Tagebucheintrag vom 1. August 1944.

Danach wurde die 15-Jährige im September 1944 nach Auschwitz deportiert und schließlich im November 1944 nach Bergen-Belsen transportiert. In Bergen-Belsen kamen während der NS-Zeit rund 20.000 Kriegsgefangene und mehr als 52.000 Häftlinge ums Leben. epd/ja

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