Terror

Zwei Anschläge am Wochenende

Tatort in der Nähe des Damaskus Tors in Jerusalem Foto: Flash90

Ein Grenzpolizist ist am Sonntag in Jerusalem bei einer Messerattacke lebensgefährlich verletzt worden. Bevor der Israeli das Bewusstsein verlor, schoss er den Angreifer, einen 18-jährigen Palästinenser, nieder. Bereits am Freitag waren im Westjordanland ein Israeli getötet und sein Freund verletzt worden. Der mutmaßliche Terrorist, der auf die beiden Wanderer geschossen hatte, ist noch auf der Flucht.

Nach Angaben der israelischen Polizei handelt es sich bei dem Täter vom Sonntag um einen jungen Mann aus dem Westjordanland. Sowohl er wie auch sein Opfer wurden mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Die Messerattacke folgt auf unruhige Tage in der Hauptstadt. Vor allem in und um die Altstadt flogen immer wieder Steine.

»Einsamer Wolf« Auch für die tödliche Attacke vom Freitag soll ein extremistischer Palästinenser verantwortlich sein. Als die beiden Männer in der Nähe der Quelle Ein Buyin im palästinensischen Westjordanland von einer Wanderung zurückkehrten, stoppte der Angreifer das Auto der Israelis.

Danny Gonen wurde aus nächster Nähe erschossen, sein Freund Netanel Hadad mittelschwer verletzt. Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass es sich bei dem Terroranschlag um den eines Einzeltäters – oder wie sie es nennen eines »einsamen Wolfes« – handele. Die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen titulierte die Tat als »heroisch«.

Der getötete Gonen war ein 25-jähriger Student des Elektroningenieurwesens. Seine Mutter Dvora Gonen sagte bei der Beisetzung in Lod, der Heimatstadt der Familie: »Danny, mein lieber, geliebter Sohn! Ich kann nicht glauben, dass ich über dich in der Vergangenheit spreche. Du warst mein Stolz, eine Säule für deinen Bruder und deine Schwestern. Du hast dein Leben als freier Jude in deinem Land gelebt. Du hast dein Land und die Wahrheit geliebt.«

Pilger Auch Landwirtschaftsminister Uri Ariel (Jüdisches Haus) war bei der Beerdigung. Er will den Ort der Quelle nach dem Angriff nun in eine Touristenattraktion verwandeln. »Die Mörder wollten dort nicht einmal einige wenige Wanderer sehen. Doch jetzt werden sie bald Tausende von Juden treffen, die dorthin pilgern.«

Premierminister Benjamin Netanjahu sieht die Anschläge als Beweis, dass Israelis unter dauerhafter Bedrohung leben. »Wir müssen uns nicht davon irreführen lassen, dass es momentan relativ ruhig ist. Versuche, uns zu schädigen, werden ständig unternommen. Und wir werden weiterhin dagegen kämpfen – mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.«

Kosten

»Ich rechne alles durch«

Nach den erneuten Zinserhöhungen werden noch mehr Israelis von Geldsorgen geplagt – und müssen sich zunehmend einschränken

von Sabine Brandes  02.06.2023

Trauer

Beisetzung am Geburtstag

Meir Tamari wird Opfer einer Terrorattacke

von Sabine Brandes  02.06.2023

Pride Parade

Bunt, laut - und angespannt

Mehr als 30.000 Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinde feiern die Regenbogenflagge und sich selbst in Jerusalem

von Sabine Brandes  01.06.2023

Israel

Wie Mönchsrobbe Julia zur Grenzgängerin im Nahost-Konflikt wird

Das Tier hat nun auch einen Abstecher in den Gazastreifen gemacht

 01.06.2023

Musik

Robbie Williams in Israel: »Hier zu sein begeistert mich«

Am Mittwoch tritt das frühere Take That-Mitglied im Tel Aviver Yarkon Park auf

von Imanuel Marcus  01.06.2023

Dialog

Krüger für deutsch-israelisches Jugendwerk

Begegnungs- und Dialognetzwerke sollten ausgebaut werden, sagt der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung

 01.06.2023

Terror

Israelin stirbt 22 Jahre nach Verletzung bei Anschlag in Jerusalem

Chana Nachenberg hatte seit der Attacke im Koma gelegen. Ihre zweijährige Tochter überlebte den Anschlag unversehrt

 01.06.2023

Besuch

Tschentscher trifft Regierungschef Netanjahu

Israels Premier: Regierungskonsultationen sollen noch dieses Jahr stattfinden

 01.06.2023

Israel

Opfer des palästinensischen Terrors: Meir Tamari beerdigt

»Heute wollten wir Spaß haben und Deinen Geburtstag feiern«, sagte seine Ehefrau Tal

 31.05.2023