Westjordanland

Zusammenstöße nach Gebet am Josefsgrab

Gebet mit Armeeschutz am Josefsgrab bei Nablus (Archiv, 2017) Foto: Flash 90

Am Josefsgrab bei Nablus ist es am Montagmorgen zu Zusammenstößen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern gekommen. Dabei wurden zwei israelische Soldaten leicht verletzt, wie Medien berichteten. Zuvor hatten sich rund 500 jüdische Gläubige unter Armeeschutz an der heiligen Stätte zum Gebet versammelt. Der biblische Stammvater Josef wird sowohl im Judentum als auch im Islam verehrt.

STRASSENSPERREN Palästinensische Jugendliche warfen laut Berichten mit Steinen und Molotowcocktails auf den Konvoi und errichteten Straßensperren aus brennenden Reifen. Die jüdischen Beter wurden von der Stätte entfernt. Die israelischen Einsatzkräfte gingen demnach mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Palästinenser vor. Berichte über palästinensische Verletzte gab es keine.

Die Lage im Westjordanland gilt als angespannt. In der Nacht zu Sonntag töteten israelische Soldaten bei einer Militäroperation im Norden der Region fünf palästinensische Hamas-Kämpfer. Zwei israelische Soldaten wurden laut Medienberichten durch Beschuss durch eigene Truppen schwer verletzt.

ATTACKEN Das Josefsgrab wurde in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Attacken; das Grab selbst wurde zerstört. Während der sogenannten »Tunnelunruhen« 1996 und nach Beginn der zweiten Intifada im Herbst 2000 forderten Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern in unmittelbarer Nähe der Stätte zahlreiche Todesopfer. Nachdem es zwischenzeitlich geschlossen worden war, steht das Grabmal nun Juden zu bestimmten Zeiten für vorab koordinierte Besuche offen.

Dem Osloer Friedensabkommen von 1993 zufolge sollte das Grab als Enklave im palästinensischen Gebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee das Monument jedoch auf. Fromme Juden pilgern weiterhin zum Grab ihres Stammvaters, um dort zu beten. kna

Gerhard Conrad

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