Wahlen

Zusammenschluss von Hatnua und Arbeitspartei

Isaac Herzog und Tzipi Livni wollen Benjamin Netanjahu herausfordern. Foto: Flash90

Sie haben ein erklärtes gemeinsames Ziel: den derzeitigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vom Thron zu stoßen. Dafür wollen die Ex-Justizministerin Zipi Livni und der Vorsitzende der Arbeitspartei Isaac Herzog nun gemeinsame Sache machen. Am Mittwoch gaben sie bekannt, dass sie ihre Parteien zusammenlegen und bei den Neuwahlen am 17. März mit einer einzigen Liste antreten.

»Wir bieten ein neues Modell von Führung an, bei dem alle zusammenarbeiten – für die Zukunft dieses Landes«, erklärten sie übereinstimmend. Livni war zuvor nicht nur von der Arbeitspartei, sondern auch von ihrem ehemaligen Kollegen im Finanzministerium, Yair Lapid, umworben worden.

Chance Doch nach mehreren Treffen entschied sie sich für die Oppositionspartei und sagte: »Herzog wird einen hervorragenden Premierminister abgeben. Diese Wahlen sind eine Chance für Israel, dorhin zu gehen, wo es einmal war. Wir arbeiten gemeinsam für das israelische Volk und gegen die rechtsextremistischen Parteien«. Man wolle in Übereinstimmung mit den Absichten der Unabhängigkeitserklärung handeln, hieß es weiter.

Livni hatte zwei Jahre zuvor die Partei Hatnua (die Bewegung) gegründet. Allerdings wurde ihr vorausgesagt, es mit der bei den kommenden Parlamentswahlen nicht über die 3,25 Prozent-Hürde zu schaffen.

Die beiden neuen Parteigenossen einigten sich darauf, sich auf dem Chefsessel ihres neuen Mitte-Links-Blocks abzuwechseln. Die dramatische Wende in der israelischen Parteilandschaft wurde von den Linksparteien begrüßt, von den rechten allerdings scharf kritisiert und von einigen Likudmitgliedern sogar als »unheilige Union«bezeichnet.

Hoffung Zahava Gal-On, Chefin der Linkspartei Meretz, hieß die »Alternative zu einem dritten Mal in Folge Bibi« sehr willkommen. Die ehemalige Vorsitzende der Arbeitspartei, Schelly Jachimovitch, freute sich ebenfalls über die Botschaft: »Es ist klar, dass jetzt die Netanjahu-Ära vorüber ist. Dies ist ein wichtiger, kluger Zusammenschluss, der eine Welle der Hoffnung herüberschwappt«. Es sei ein fantastischer Auftakt zur Wahlkampagne.

Nach neuesten Fernsehumfragen erhielte – wenn heute gewählt würde – der Zusammenschluss 22 Mandate. Auf den Likud fielen im Gegensatz lediglich 20 Sitze. Damit könnten Herzog-Livni den Auftrag erhalten, die Regierung zu bilden. Doch bis zu den Wahlen sind es noch mehr als drei Monate. Und auf dem israelischen Parkett ist das eine halbe Ewigkeit. Das Herzog-Livni-Bündnis ist sicherlich nicht das letzte gewesen, das speziell für die aufkommenden Wahlen geschmiedet wurde.

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025