Das ZDF hat bestätigt, dass der bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getötete Mitarbeiter einer Partnerfirma des Senders der Terrororganisation Hamas angehörte. Damit korrigiert der Sender seine ursprüngliche Darstellung, wonach der TV-Ingenieur ein unbeteiligter Medienschaffender gewesen sei.
Am 19. Oktober war der Standort der Produktionsfirma Palestine Media Production (PMP) in Deir el Balah im Süden des Gazastreifens von einer Rakete getroffen worden. Dabei kamen der 37-jährige Ingenieur Ahmed Asad Muhammad Abu Matar und der Sohn eines weiteren Mitarbeiters ums Leben.
Kurz nach dem Vorfall hatte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten erklärt: »Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien, denen wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden.« Das ZDF hatte zudem betont, die israelische Armee prüfe den Vorfall.
Kooperation eingestellt
Israelische Militärkreise erklärten damals gegenüber Medien, Abu Matar sei kein ziviles Opfer gewesen, sondern ein Kommandeur der Hamas. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um einen gezielten Schlag gegen ein Mitglied des militärischen Arms der Terrororganisation.
Wie das ZDF nun am Montag mitteilte, sei die israelische Armee »der Bitte nachgekommen, die Identität des getöteten Mitarbeiters der Produktionsfirma PMP in Gaza zu klären«. Der 37-Jährige, der für die Abwicklung der Übertragungstechnik zuständig war, sei »Mitglied der Terrororganisation Hamas« gewesen. Als Beleg habe Israel dem Sender entsprechende Dokumente vorgelegt.
Als Konsequenz kündigte das ZDF an, die Zusammenarbeit mit der Firma PMP »bis auf Weiteres einzustellen«. Der Sender hatte zuvor erklärt, seit 1996 mit der in Gaza ansässigen Produktionsfirma zusammenzuarbeiten.
Bewertung revidiert
Mit der jetzigen Bestätigung hat das ZDF seine ursprüngliche Bewertung des Vorfalls revidiert. Während der Sender nach dem Angriff das israelische Vorgehen gegen angeblich unbeteiligte Medienmitarbeiter kritisiert hatte, räumte er nun ein, dass Abu Matar der Hamas angehörte.
Die israelische Armee hatte den Angriff bereits kurz nach dem Vorfall als Teil einer gezielten Operation gegen Hamas-Strukturen bezeichnet. Nach Angaben aus Jerusalem sollen bei denselben Schlägen mehrere Kommandeure der Terrororganisation getötet worden sein.