Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem begeht den internationalen Holocaust-Gedenktag an diesem Mittwoch mit einer Reihe von Online-Veranstaltungen. Staatspräsident Reuven Rivlin spricht am Nachmittag bei einem Symposium für ausländische Diplomaten in Israel.
Es ist auch eine Vorlesung des Historikers David Silberklang mit dem Titel »Der Weg von Massenerschießungen zur Endlösung« geplant. Dies soll laut Yad Vashem auch das zentrale Thema des israelischen Holocaust-Gedenktags Jom Haschoa am 8. April sein. Die Veranstaltung am Mittwoch wird von 14.30 MEZ an über den Youtube-Kanal von Yad Vashem übertragen.
Zum internationalen Gedenktag hat Yad Vashem außerdem eine spezielle Internetseite eingerichtet, mit Online-Ausstellungen, Bildungsquellen und einer virtuellen »Gedenkmauer«. Außerdem bietet die Gedenkstätte erstmals eine virtuelle Tour durch die Dauerausstellung »Schoah« im früheren deutschen Konzentrationslager Auschwitz an.
Zudem ist eine neue Ausstellung über sieben Kinderheime in Polen, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden zu sehen, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs für überlebende jüdische Kinder eingerichtet worden waren. »Diese bewegende Ausstellung veranschaulicht das schreckliche Leid der Kinder, die in die Heime gebracht wurden, und wie ihnen - oft durch andere Überlebende - sanft dabei geholfen wurde, zurück in die normale Gesellschaft zu finden«, hieß es in einer Mitteilung von Yad Vashem.
Die deutschen Nationalsozialisten und ihre Helfer hatten während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet. Seit 1951 erinnert Israel am Holocaust-Gedenktag an die Opfer. Die Vereinten Nationen legten erst 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag auf den 27. Januar fest. An diesem Tag 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. dpa