Politiker in Israel fordern die schnellere Öffnung der Wirtschaft, nachdem die Zahlen der Neuinfizierten mit dem Coronavirus im Land auf rund 30 bis 40 Erkrankte innerhalb von 24 Stunden gefallen sind.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es 16.492 bestätigte Fälle; 254 Menschen sind bislang an den Folgen der Erkrankung mit COVID-19 gestorben. Derzeit befinden sich noch 73 Patienten in kritischem Zustand, von ihnen müssen 64 künstlich beatmet werden. Viele spezielle Coronaabteilungen haben derweil aus Mangel an Erkrankten geschlossen.
»Durch die Unfähigkeit von Eltern, an 2,5 Tagen der Woche zu arbeiten, wird die Beschäftigungssicherheit stark gefährdet«, betont Shai Babad, Generaldirektor im Finanzministerium.
Arbeit Der Generaldirektor im Finanzministerium, Shai Babad, bat jetzt darum, die Kindergärten in Orten mit geringer Anzahl von Erkrankungen vollständig zu öffnen, damit die Menschen wieder arbeiten gehen können. Derzeit sind lediglich Gruppen mit beschränkter Anzahl an Kindern erlaubt, sodass die meisten an zwei bis drei Tagen beaufsichtigt werden und deren Eltern nur eingeschränkt ihrer Arbeit nachgehen können.
Die Entscheidung, so Babad, sollte den lokalen Behörden überlassen werden. Auch die Nachmittagsbetreuung für Schüler in den Klassen eins bis drei soll bald wieder angeboten werden, informierte das Bildungsministerium. Derzeit wird bis 13 Uhr unterrichtet. Es soll zudem versucht werden, die Klassen vier bis sechs in der kommenden Woche zurück in die Schulen zu holen.
»Durch die Unfähigkeit von Eltern, an 2,5 Tagen in der Woche ihren Job auszuüben, wird die Beschäftigungssicherheit stark gefährdet. Die Wirtschaft kostet dies wöchentlich 3,2 Milliarden Schekel«, erläuterte Babad. (Umgerechnet etwas weniger als eine Milliarde Euro.)
Restaurants Zur selben Zeit verlangt Wirtschaftsminister Eli Cohen, dass Restaurants, Bars und Cafés in den nächsten zehn Tagen wieder öffnen dürfen. Die Regierung hatte diese Erleichterung zunächst für Ende Mai angekündigt. Cohen jedoch meint, die momentan geringen Zahlen von Neu-Ansteckungen würden eine frühere Durchführung rechtfertigen.
»In Anbetracht der positiven Daten, die wir erhalten, haben wir die Situation unter Kontrolle, sodass die Wirtschaft schneller geöffnet werden kann.« Sollte es einen neuen Ausbruch von COVID-geben, meint Cohen, sei das israelische Gesundheitssystem heute besser als zu Beginn der Krise vorbereitet.
Davon ist auch der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, überzeugt. Er sagte den Lokalbetreibern zu, schon an diesem Wochenende für die Restaurants und Bars auf grünes Licht schalten zu wollen. Natürlich müssen die Öffnung unter strikten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen stattfinden.
Die Steuerbehörde gab an, dass 224.000 selbstständige Israelis die Bestätigung für eine finanzielle Unterstützung von bis zu rund 2800 Euro erhalten haben. Zuvor hatten Behörden gewarnt, dass viele Freiberufler, darunter Friseure, Kosmetiker, Designer und andere, derzeit an der Steuer und den Regulationen vorbei arbeiten würden, »weil sie einfach keine andere Möglichkeit sehen, um ihr Leben zu finanzieren«.