Israel

»Wir bereiten uns auf einen Krieg vor«

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Foto: dpa

Nach den jüngsten Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen weiteren Krieg gegen Extremisten in dem Küstengebiet für unvermeidlich erklärt.

»Wir werden wahrscheinlich keine Wahl haben, als einen großen Feldzug anzuordnen, einen Krieg gegen die Terrorkräfte in Gaza«, sagte Netanjahu am Donnerstag im Radiosender Kan Reschet Bet. Zugleich versicherte er, für ihn sei Krieg nur das letzte Mittel, es gehe ihm nicht um Applaus.

WAHLEN »Ich werde ihn nicht eine Minute, bevor wir bereit sind, beginnen, und wir bereiten uns auf einen anderen Krieg vor«, sagte Netanjahu. Er steht kurz vor der Parlamentswahl am Dienstag in der Kritik, nicht hart genug auf Raketenangriffe aus Gaza zu reagieren, vor denen Israelis im Süden des Landes immer wieder in Schutzräume flüchten müssen. Netanjahu selbst musste sich am Dienstag während einer Wahlkampfkundgebung in Sicherheit bringen, als Raketen auf die Gegend abgefeuert wurden.

Zuvor hatte er mit dem Versprechen für Aufsehen gesorgt, im Falle eines Wahlsieges das Jordantal zu annektieren, das die Palästinenser für einen künftigen Staat beanspruchen. UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, ein solcher Schritt wäre eine ernste Verletzung internationalen Rechts und könne zerstörerisch auf Friedensmöglichkeiten mit den Palästinensern wirken.

Jordanien verurteilte Netanjahus »katastrophale« Ankündigung. »Es wird nicht nur die Zwei-Staaten-Lösung untergraben, die die ganze Welt als einzigen Weg zur Lösung des Konflikts betrachtet, es wird den gesamten Friedensprozess töten«, sagte Außenminister Ajman al-Safadi. Auch Saudi-Arabien hat den Plan kritisiert.

Terror

Hamas übergibt weitere Leiche

Im Rahmen eines Waffenruhe-Abkommens müssen die Islamisten insgesamt 28 tote Geiseln übergeben. Nun sind noch mindestens 12 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen

 27.10.2025

Geiseln

»Ich konnte nach den Schlägen nicht mehr laufen«

Bar Kuperstein und andere Geiseln wurden von der Hamas gefoltert, nachdem Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir Haftbedingungen für Palästinenser verschlechterte

von Sabine Brandes  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

Mainz

ZDF räumt ein: In Gaza getöteter Mitarbeiter war Hamas-Mitglied

Nachdem sich das ZDF zuerst über einen Angriff auf »Medienschaffende« beschwert hatte, räumt der Sender nun ein: Sein palästinensischer Mitarbeiter war Terrorist

von Imanuel Marcus  27.10.2025

Heimkehr

Der Letzte macht das Licht aus

Während die letzten freigelassenen Geiseln nach Hause zurückkehren, werden in den Krankenhäusern die Stationen für ihre Erstaufnahme geschlossen. Angehörige hoffen, dass die Geiselstationen nie wieder gebraucht werden

von Sabine Brandes  27.10.2025

Nahost

PA zahlt weiterhin Terror-Renten

Trotz gegenteiliger Zusagen hat die Palästinensische Autonomiebehörde erneut Gelder an Terroristen ausgezahlt. Dies bestätigt Itamar Marcus, Direktor der NGO Palestinian Media Watch

von Imanuel Marcus  27.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  27.10.2025

Frankfurt am Main

Berlin will keine palästinensischen »Märtyrerrenten« finanzieren

Die Palästinensische Autonomiebehörde soll mehrere Millionen US-Dollar an Terroristen ausbezahlt haben. Doch ihr Geld kommt zu einem Großteil aus dem Westen. Deutschland will solcher Veruntreuung einen Riegel vorschieben

 27.10.2025

Nahost

13 Leichname von Geiseln fehlen: Israel droht Hamas mit Konsequenzen

»Wir werden nicht ewig warten«, sagt ein ranghoher israelischer Regierungsvertreter

 27.10.2025