Ramallah/Jerusalem

»Wieder so wie vorher«

Vertreter von COGAT mit Leiter Kamil Abu-Rokun (zweiter von rechts) Foto: Flash 90

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas kündigte an, wieder mit Israel zusammenarbeiten zu wollen. Die verringerte Gefahr einer Annektierung palästinensischen Gebiets durch Jerusalem sei der Grund für den Sinneswandel, heißt es aus seinem Büro in Ramallah.

WESTJORDANLAND Abbas hatte jegliche Kooperation mit Israel im Mai aufgekündigt, nachdem Premierminister Benjamin Netanjahu die Annektierung von Teilen des Westjordanlandes angekündigt hatte. Im Zuge eines Normalisierungsabkommens zwischen Israel und den Golfnationen Vereinigte Arabische Emirate sowie Bahrain im September dieses Jahres legte Netanjahu das Vorhaben zumindest vorläufig ad acta.

Israel habe jetzt angeblich versichert, dass es seine Verträge mit den Palästinensern einhalte, so die offizielle Erklärung des Ministers für zivile Angelegenheiten in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Hussein al-Sheikh. Der Koordinator der israelischen Regierungsaktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT), Brigadegeneral Kamil Abu-Rokun, habe angeblich dafür eine schriftliche Absichtserklärung abgegeben, heißt es in der Tageszeitung »Haaretz«.

Besonders die Kooperation im Sicherheitsbereich zwischen Behörden beider Seiten wurde von der israelischen Armee stets gelobt.

Die Wahl des Demokraten Joe Biden in den USA machte es zudem sicherlich leichter für die Palästinenser, wieder einzulenken. Unter der Regierung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump hatte es zwischen Washington und Ramallah praktisch keine Zusammenarbeit gegeben.

»Die Beziehung zu Israel wird wieder so werden wie sie vorher war«, wird al-Sheikh zitiert. Israelische Offizielle bestätigten, dass sie von der Wiederaufnahme der Beziehungen in verschiedenen Bereichen ausgehen. Besonders die Kooperationen im Sicherheitsbereich zwischen Behörden beider Seiten wurden von der israelischen Armee stets gelobt und als »äußerst bedeutend« bezeichnet.

PANDEMIE Wirtschaftlich ist die Zusammenarbeit für die Palästinenser ebenfalls essentiell, und das besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Auch im Westjordanland ist die Situation sehr angespannt. Premierminister Mohammad Shtayyeh bestätigte, dass dies der Hauptgrund für die Normalisierung mit Jerusalem sei. »Unser Leben ist so verbunden. In keinem Fall werden wir das Virus allein bekämpfen können.« Täglich pendeln morgens Zehntausende von palästinensischen Arbeitern nach Israel und kehren abends wieder zurück in ihre Wohnorte.

Die Nachrichten kommen einen Tag vor der angekündigten Reise von US-Außenministers Mike Pompeo nach Israel. Er plant dabei den Besuch einer israelischen Siedlung im Westjordanland. Es wäre das erste Mal, dass ein Außenminister der amerikanischen Regierung einer Siedlung einen offiziellen Besuch abstattet.

Geheimdienst

Israels stille Waffe: Wie der Mossad arbeitet

Für den Angriff gegen das Mullah-Regime hat der Auslandsgeheimdienst wichtige Vorarbeit geleistet. Der Einsatz der Agenten mitten im Iran ist nur der letzte in einer langen Serie erfolgreicher und misslungener Aktionen

 15.06.2025

Carsten Ovens

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Israel

Drei Monate altes Baby aus Trümmern gerettet

Der Krieg gegen das iranische Regime, dessen Atomprogramm und den von ihm verbreiteten Terror fordert Opfer. Ein Wunder gelingt den Rettungskräften in Rischon Lezion bei Tel Aviv

 15.06.2025

Nahost

Neuer iranischer Angriff auf Israel: Zehn Tote, 200 Verletzte

20 Menschen werden unter den Trümmern einer Hausruine in Bat Jam vermutet

von Lars Nicolaysen  15.06.2025 Aktualisiert

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Wenn es hart auf hart kommt, besser zuerst schlagen als zuerst und dann für immer geschlagen zu werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025

Iran greift Israel an

Drei Tote und Dutzende Verletzte in der Nacht zum Samstag

Das Regime in Teheran greift in mehreren Wellen an und beschießt zivile Wohngegenden im Zentrum Israels

von Sabine Brandes  14.06.2025

Iranischer Raketenterror

Israels Heimatschutz: Menschen können Bunker verlassen

Die Menschen in Israel können nach dem iranischen Gegenangriff die Bunker wieder verlassen. Eine Entwarnung bedeutet das allerdings nicht

 13.06.2025

Nahost

Iran feuert dritte Welle von Raketen auf Israel ab

Irans Gegenangriff auf Israel läuft. Innerhalb kurzer Zeit starten die Revolutionsgarden mehrere Wellen Raketen. Sieben Einschläge im Gebiet Tel Aviv

 13.06.2025