Paralympics 2012

»Wenn ich gewinne, singe ich laut«

Eine der Medaillenhoffnungen Israels: Ruderin Moran Samuel Foto: Flash 90

Paralympics 2012

»Wenn ich gewinne, singe ich laut«

Die israelische Ruderin Moran Samuel über ihr Training, staatliche Sportförderung und die Hatikwa

von Katrin Richter  28.08.2012 19:10 Uhr

Frau Samuel, Sie nehmen für das israelische Team an den Paralympics in London teil. Was erwarten Sie?
Ich bin sehr aufgeregt, da ich zum ersten Mal dabei bin. Die Wettkämpfe werden bestimmt hart, denn ich habe wirklich starke Konkurrenten. Mein Training und meine Vorbereitung waren sehr intensiv, deshalb hoffe ich, alles zum richtigen Moment zeigen zu können und eine Medaille zu gewinnen.

Sie gelten als Medaillenhoffnung. Wie haben Sie sich vorbereitet?
Ich war schon immer Sportlerin und daher weiß ich, dass jeder Wettkampf zählt und man allein im Training mehr als 100 Prozent geben muss, wenn man im richtigen Augenblick gut abschneiden will. Ich habe zusammen mit meinem Coach Alexander Skoblo mehr als 30 Stunden in der Woche im Daniel Rowing Center in Tel Aviv trainiert. Ich vertraue auf meine Fähigkeiten und glaube, dass man von Gold träumen kann und davor keine Angst haben darf.

Wie sieht die sportliche Förderung in Israel aus?
Die Bedingungen, unter denen behinderte Sportler trainieren, haben sich in den vergangenen vier Jahren sehr verbessert. Wir erhalten von der Regierung mehr Unterstützung, und das Bewusstsein für unseren Sport ändert sich. Der große Wandel, auf den wir warten, ist, dass mehr Menschen sehen, dass die Paralympischen Spiele durchweg professionell sind, und dass alle, die damit zu tun haben, auch wie Profis behandelt werden wollen.

Bei den Internationalen Rudermeisterschaften in Italien Anfang des Jahres haben Sie die Hatikwa gesungen, weil die Organisatoren die israelische Hymne nicht parat hatten. Haben Sie für London schon Ihre Stimme geölt?
Nun, ich träume von der Goldmedaille, und ich weiß, dass es nach hinten hinaus Kopf-an-Kopf-Wettkämpfe werden. Jede Medaille wird mich, meine Familie und Freunde zu Hause stolz machen. Aber wenn ich gewinne, dann werde ich so laut singen, wie die Musik spielt.

Mit der Ruderin sprach Katrin Richter.

Moran Samuel wurde am 24. April 1982 in Israel geboren und spielte seit ihrer Kindheit Basketball. Seit einem spinalen Infarkt sitzt sie im Rollstuhl.

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

 20.11.2025 Aktualisiert

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Weltall

Studie: Viele ferne Planeten könnten über Wasser verfügen

Israelische und amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Himmelskörper Wasser direkt in ihrem Inneren produzieren

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Schönwetterfreunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025 Aktualisiert