Israel

»Weniger Bäume, mehr Sicherheit«

Herr Izhaki, hätte der Gr0ßbrand im Carmel-Gebirge verhindert werden können ?
Ich glaube nicht. Die Pinien standen einfach zu eng, es gab zu viele Pflanzen im Unterholz. Und durch die monatelange Dürre war es sehr trocken. Es brauchte wirklich nur einen Funken, um alles in Brand zu setzen.

Oft heißt es, die Natur im Katastrophengebiet sei völlig zerstört worden. Trifft das zu?
Nicht ganz. Die meisten Laubbäume wie Eichen und Pistazien sind wahrscheinlich nur oberhalb des Bodens abgestorben. Un-ter der Erde sind die Wurzeln vermutlich noch intakt. Wir müssen jetzt abwarten, wie sich diese Bäume entwickeln, ob sie nach dem Regen wieder austreiben.

Das Zentrum für die ökologische Erforschung des Carmels, dessen Leiter Sie sind, untersucht die Region seit dem letzten großen Feuer vor mehr als 20 Jahren. Haben die Verantwortlichen aus den Fehlern von damals nichts gelernt?
Nach dem Großbrand von 1989 hatten wir verschiedene Vorschläge unterbreitet. Einige sind umgesetzt worden, andere leider nicht. Wir waren schon damals der Meinung, dass weniger Bäume sowie Büsche den Wald sicherer machen würden, dazu weidendes Vieh, das die niedrige Vegetation abfrisst. Zwar sind Bäume abgeholzt worden, doch nicht in ausreichender Zahl.

Sie sagen, dass sich der mediterrane Wald Feuern angepasst hat. Und einige Pflanzen, vor allem die Aleppokiefer, die den Carmel überzog, Flammen sogar zum Überleben brauchen. Wie das?
Seit Jahrtausenden gehören Brände zur Natur. Flora und Fauna sind daran gewöhnt und profitieren davon. Durch das Eingreifen des Menschen jedoch gibt es heute zu viele Feuer, und das hat schädliche Auswirkungen. Die Aleppokiefer ist in der Tat von der extremen Hitze der Flammen abhängig. Sie produziert Zapfen, die sich nur dann öffnen, um die Samen zu verstreuen. Wie vor 20 Jahren, so werden wir auch dieses Mal sehen, dass der verbrannte Boden in zwei, drei Monaten mit frischen Kiefernpflanzen überzogen sein wird. Dann muss ausgedünnt werden. Geschieht das nicht, entsteht ein noch dichterer Wald, der wiederum eine extrem hohe Brandgefahr birgt.

Was kann getan werden, um derartige Feuersbrünste zu verhindern?
Die Bevölkerung muss besser über Brandgefahren informiert werden. Und wir schlagen vor, Sicherheitszonen von hundert Metern Breite ohne Vegetation um jede Ansiedlung, Müllhalde und große Straße einzurichten. Außerdem muss auf jeden Fall ausgedünnt werden. Grasende Kühe oder Schafe können dabei eine große Hilfe sein. All das ist machbar, kostet aber Geld. In allererster Linie allerdings müssen wir die Natur sich selbst heilen lassen.

Mit dem Professor für Biologie und Leiter des Zentrums für die Erforschung des Carmels an der Universität Haifa sprach Sabine Brandes.

Satire

So lacht Israel über das Internationale Rote Kreuz

Ein Sketch von Israels beliebtester Satire-Show führt die ausbleibende Hilfe durch die berühmte Hilfsorganisation ad absurdum

 12.02.2025

Israel

Yosef-Haim Ohana soll am Leben sein

Unklar ist der gesundheitliche Zustand des Barkeepers aus Kiryat Malachi

 12.02.2025

Jerusalem/Gaza

Netanjahu stellt Hamas ein Ultimatum: Geiselfreilassung oder Krieg

Die fragile Waffenruhe in Gaza steht auf der Kippe. Nach US-Präsident Trump droht auch die israelische Regierung der Hamas: Werden keine weiteren Geiseln freigelassen, sprechen wieder die Waffen

 12.02.2025

Madrid

Der Likud bandelt mit den »Patrioten für Europa« an

Die Netanjahu-Partei erhält bei der rechten europäischen Sammlungsbewegung Beobachterstatus, FPÖ-Chef Kickl jubelt über das Ende der »internationalen Isolation«

von Michael Thaidigsmann  11.02.2025

Vor 70 Jahren

El-Al-Flug 402: Abschuss über Petrich

Die Luftwaffe im damals kommunistischen Bulgarien holte den Passagierflug vom Himmel. 51 Passagiere und 7 Crewmitglieder starben

von Imanuel Marcus  11.02.2025

Israel/Gaza

Gali und Ziv Berman offenbar am Leben, Shlomo Mansour wurde ermordet

Die Kibbuzim dieser Geiseln erhielten Informationen über das Schicksal ihrer Bewohner auf unbekannten Wegen. In einem Fall ist es eine gute Nachricht, im anderen Fall ist sie traurig

von Imanuel Marcus  11.02.2025

Washington D.C./Gaza/Jerusalem

Trump setzt Hamas Ultimatum - und droht palästinensischen Terroristen mit »Hölle« auf Erden

Die Waffenruhe im Gazastreifen bröckelt, die palästinensische Terrororganisation Hamas will vorerst keine Geiseln mehr freilassen. Der US-Präsident macht Druck

 11.02.2025

Westjordanland

Medienberichte: Abbas stoppt Terror-Renten

Seit Jahren hatten westliche Länder darauf gedrängt, die Zahlungen einzustellen, jetzt hat der Palästinenserpräsident gehandelt – wohl als Geste des guten Willens gegenüber US-Präsident Trump

 10.02.2025

Gaza-Geisel

Der traurigste Geburtstag der Welt

Alon Ohel, der junge israelische Klavierspieler, ist in der Gewalt der Hamas 24 Jahre alt geworden

von Sabine Brandes  10.02.2025