Gazakrieg

Washington Post: Hamas will Zugeständnisse in Verhandlungen machen

Ist die Terror-Gruppe Hamas unter ihrem Interims-Chef Khaled Maschal (Foto Archiv) tatsächlich gesprächsbereit? Foto: picture alliance / AP Photo

Laut einem Bericht der »Washington Post« hat die Terrororganisation Hamas einen neuen Vorschlag für eine 60-tägige Waffenpause im Gazakrieg vorgelegt. Der Entwurf soll weitreichende Zugeständnisse enthalten, schreibt das US-Medium, jedoch ohne weitere Details zu nennen.

Die Quelle für den Bericht ist ein Hamas-Funktionär, der nur unter dem anonymisierten Namen Rami zitiert wird. »Es gibt einen spürbaren Wandel in der öffentlichen Meinung«, sagte dieser der Washington Post. »Derzeit besteht der starke Wunsch, den Krieg um jeden Preis zu beenden.«

Am Freitag soll die Hamas über Ägypten eine Liste aller noch lebenden Geiseln an Israel übermittelt haben. Das werde als Zeichen des guten Willens interpretiert.

Nach über einem Jahr Krieg ist die Hamas offenbar so geschwächt, dass sie zu weitgehenden Kompromissen bereit ist. Dennoch sagte die palästinensische Quelle der Washington Post: »Es ist unmöglich, die Hamas vollständig zu eliminieren, da es keine praktikable Alternative gibt.«

Durchbruch in Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln möglich

Auch weitere Medienberichte der vergangenen Tage weisen auf einen möglichen Durchbruch in den Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza und die Freilassung von Geiseln hin. Eine israelische Delegation traf demnach in Katar ein, um Gespräche über einen Austausch der noch rund 100 israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen inhaftierte Palästinenser und einen Waffenstillstand zu führen.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz sagte im Parlament, eine Vereinbarung mit der Hamas sei »näher denn je«. Ein Vertreter der Islamistenorganisation äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur vorsichtig optimistisch.

Hoffnungen auf eine Waffenruhe in dem seit mehr als einem Jahr andauernden Krieg im Gazastreifen und auf den Austausch verschleppter Israelis gegen inhaftierte Palästinenser wurden zwar schon mehrmals enttäuscht. Nachdem das »Wall Street Journal« kürzlich gemeldet hatte, die Hamas sei jetzt zu einer Vereinbarung bereit, geben nun aber auch Berichte der »Times of Israel«, des israelischen TV-Senders Channel 12 und der US-Nachrichtenseite »Axios« über eine israelische Delegation in Katar Anlass zu neuer Hoffnung. ja/dpa

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  18.07.2025

Medien

»Besonders perfide«

Israels Botschafter wirft ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann Aktivismus vor. Die Hintergründe

 18.07.2025

Nahost

Berichte: Israel gibt syrischen Streitkräften 48 Stunden

Jerusalem misstraut der neuen Regierung in Damaskus wegen ihrer islamistischen Wurzeln. Im Süden Syriens will es deren Militär nicht sehen. Was passiert nun in Suwaida?

 18.07.2025

Geiseln

Steffen Seibert fordert »Freiheit für unsere deutschen Brüder«

Der deutsche Botschafter Steffen Seibert hat sich mit einem Video an die Öffentlichkeit gewandt

von Sabine Brandes  18.07.2025

Israel

Wer sind eigentlich die Drusen?

Immer wieder ist in Nachrichten aus Israel von den Drusen die Rede. Doch viele wissen nicht, wer und was sich hinter dieser Minderheit verbirgt. Die wichtigsten Fragen und Antworten

von Ralf Balke  18.07.2025 Aktualisiert

Medizin

Forscher entwickeln digitalen Zwilling zur Früherkennung von Krankheiten

»Was wir hier in Israel entwickeln, könnte weltweit Maßstäbe setzen«, sagt Projektleiter Eran Segal vom Weizmann-Institut in Rehovot

 18.07.2025

Nahost

Kirche in Gaza wird getroffen: Israel bedauert Vorfall

Drei Menschen kommen ums Leben, als eine Kirche im Gazastreifen bei einem israelischen Angriff getroffen wird. US-Präsident Trump ruft wegen des Vorfalls den israelischen Regierungschef Netanjahu an

 18.07.2025

Syrien

Wie die Gewalt nach Suweida kam

Seit Tagen toben im Süden des Landes Kämpfe zwischen Drusen, Beduinen und der syrischen Armee – auch ein Waffenstillstand hielt nicht lange. Die Hintergründe

von Lisa Schneider  18.07.2025

Jerusalem

Was der Austritt der Schas für Premier Netanjahu bedeutet

Die Minister der ultraorthodoxen Partei verlassen die Regierung, die auch ihre Mehrheit in der Knesset verliert

von Sabine Brandes  18.07.2025