Israel

Warum der Geheimdienst den designierten Regierungschef Bennett schon jetzt schützt

Jamina-Chef Naftali Bennett Foto: Flash90

Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet schützt ab sofort den designierten Regierungschef Naftali Bennett von der ultrarechten Jamina-Partei. Dies bestätigte der Nachrichtendienst am Donnerstag. Die linksliberale »Haaretz« bezeichnete dies als »außergewöhnlich«, da der Schin Bet üblicherweise den Ministerpräsidenten erst schütze, wenn er im Amt sei.

Hintergrund sei eine Zunahme an Hetze gegen den 49-jährigen Politiker. Der scheidende Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Bennett scharf angegriffen und ihm mit dem Eintritt in die neue Koalition den »Betrug des Jahrhunderts« vorgeworfen.

Am Mittwoch hatte sich Yair Lapid von der Zukunftspartei mit sieben weiteren Parteien aus allen politischen Lagern auf ein Bündnis geeinigt. Demnach soll Bennett für die nächsten zwei Jahre das Amt des Regierungschefs übernehmen. Im August 2023 soll ihm dann Lapid als Ministerpräsident folgen. Damit wäre die Ära von Netanjahu als Ministerpräsident beendet. Es wäre die erste Regierung seit 12 Jahren, die ohne ihn gebildet wird.

Die politische Lage in Israel ist extrem angespannt. In den vergangenen zwei Jahren gab es vier Wahlen. Die neue Regierung hat eine knappe Mehrheit von 61 der 120 Mandate im Parlament in Jerusalem. Nach Medienberichten versuchen Anhänger von Netanjahu alles, um diese noch zu verhindern. Die Regierung muss noch im Parlament vereidigt werden.

Laut dem Bericht in der »Haaretz« erhielten Bennett und seine Parteikollegin Ajelet Schaked bereits in den vergangenen Tagen erhöhten Personenschutz. Der Schin Bet habe zudem von verstärkter Hetze gegen Lapid berichtet.

Die laut Medienberichten designierte Ministerin Tamar Sandberg von der linken Meretz-Partei hatte nach Angaben ihrer Sprecherin massive Drohungen gegen ihre Familie erhalten. Eine rechtsgerichtete Internetseite habe fälschlicherweise geschrieben, Sandberg wolle eine Missionierung von Jugendlichen durch strengreligiöse Juden beschränken. Daraufhin sei es zu Protesten rechtsgerichteter Aktivisten vor ihrem Haus in Tel Aviv gekommen. dpa

Libanon

Israelische Armee tötet mutmaßlichen Nasrallah-Nachfolger

Haschim Safi al-Din war ein Cousin Nasrallahs und gehörte dem Exekutivrat der Terror-Miliz an

 22.10.2024

Krieg gegen Israel

Hisbollah: Stecken hinter Angriff auf Netanjahus Haus

Die Terrormiliz hat den Drohnenangriff auf das Privathaus des israelischen Ministerpräsidenten am Samstag für sich reklamiert

 22.10.2024

Nahost

Bericht: Israels Bodenoffensive im Libanon könnte bald enden

Ein Abzug der Truppen muss aus Sicht der Armee von einer politischen Vereinbarung flankiert werden

 22.10.2024

Nahost

Blinken trifft Netanjahu

Die USA unternehmen einen neuen Versuch, die Lage zu deeskalieren

 22.10.2024

Israel

»UNIFIL ist ein Versagen ersten Ranges«

Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, rechnet mit der Blauhelm-Mission ab

 22.10.2024

Gaza

Hamas schießt auf Flüchtlinge

Verletzte Bewohner wurden von IDF-Sanitätern behandelt

 22.10.2024

Beirut

Hisbollah-Gold soll unter Krankenhaus gebunkert sein

Der Krankenhaus-Chef bestreitet die Existenz eines Geldverstecks unter der Klinik

 22.10.2024

Israel

Polizei: Spionagering des Iran ausgehoben

Sieben Personen aus Haifa und Umgebung sollen »sensible Informationen« gesammelt haben

 22.10.2024

Jerusalem

Schatztruhe der Worte

Die Nationalbibliothek hat ein neues Zuhause. Neben literarischen Werken gibt es auch Musikaufnahmen, Nachlässe, Landkarten, Plakate und Orientalia zu bestaunen

von Sabine Brandes  21.10.2024