Terror

Waffenruhe scheint zu halten

Aus Sicherheitsgründen verbrachten viele Israelis vor allem im Süden des Landes die Nacht im Schutzraum. Foto: Copyright (c) Flash 90 2023

Eine Waffenruhe zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad scheint nach erneuten Kämpfen nun zu halten. Die Waffenruhe trat am Samstag um 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) in Kraft.

Ein Anführer des Dschihads bestätigte diese Einigung mit Israel im ägyptischen Fernsehen. Die Einigung bestätigte auch Israels Nationaler Sicherheitsberater Tzachi Hanegb laut Mitteilung aus dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Damit scheint ein vorläufiges Ende des Dauerbeschusses aus Gaza greifbar.

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Dschihad-Anführer Sijad al-Nachala erklärte die Kämpfe mit Israel nach Inkrafttreten der Waffenruhe für beendet. »Unser Volk hat standgehalten und wurde nicht zerschlagen«, sagte Al-Nachala in einer Videobotschaft. »Wir haben ertragen, was wir ertragen haben, um unsere vereinte, starke und unerschütterliche Haltung zu bewahren.«

Israels Nationaler Sicherheitsberater Hanegb warnte nach der Einigung, dass Israel sich im Fall weiterer Angriffe verteidigen werde. Er dankte Ägypten für dessen »große Anstrengungen« bei Vermittlungen über ein Ende der Kämpfe. Ihm zufolge soll »Ruhe mit Ruhe« beantwortet werden.

Sonntag sollen Armeeangaben zufolge auch israelische Straßen nahe der Grenze wieder öffnen, die aus Sorge vor Angriffen mit Panzerabwehrraketen gesperrt wurden.

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Ägypten hatte sich schon kurz nach Ausbruch der Gewalt am Dienstag - und wie schon oft zuvor - als Vermittler ins Spiel gebracht. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe verliefen zunächst jedoch stockend. Bereits am Mittwoch gab es nach Armeeangaben eine Art inoffizielle Erklärung über eine Waffenruhe.

Noch nach Bekanntwerden des Abkommens am Samstagabend feuerten palästinensische Terroristen zahlreiche Raketen auf Israel ab. Medien berichteten von Raketenalarm auf Nirim und Ein Hashlosha nahe der Grenze zum Gazastreifen. Auch im Großraum Tel Avivs heulten die Warnsirenen und waren Explosionen zu hören. Drei Israelis verletzten sich Rettungssanitätern zufolge auf dem Weg zu Schutzräumen. Israels Luftwaffe griff erneut Ziele in dem Küstenstreifen an, um die Terrorangriffe zu unterbinden und seine Bürger zu schützen.

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Die US-Regierung begrüßte die Waffenruhe. Die USA hätten eng mit regionalen Partnern zusammengearbeitet, um diese Lösung zu erreichen, um weitere Verluste an Menschenleben zu verhindern, teilte das Weiße Haus am Samstagabend (Ortszeit) mit. Washington bedankte sich außerdem bei Ägypten für die »entscheidenden diplomatischen Bemühungen«.

»Die Vereinigten Staaten sind der Ansicht, dass sowohl Israelis als auch Palästinenser es verdienen, in Sicherheit zu leben und in gleichem Maße von Freiheit, Wohlstand und Demokratie zu profitieren«, teilte das US-Außenministerium mit.

Israel ging seit Dienstag in einer großangelegten Militäroffensive gegen den Dschihad im Gazastreifen vor, um den Dauerbeschuss Israels aus Gaza zu stoppen. Nach Angaben der Armee wurden mehr als 370 Stellungen angegriffen und sechs hochrangige Mitglieder gezielt getötet.

Der Dschihad gilt nach der Hamas als zweitstärkste militärische Kraft im Gazastreifen und strebt die Zerstörung Israels an. Die Terroristen feuerten in den vergangenen Tagen nach Armeeangaben mehr als 1200 Raketen und Mörsergranaten Richtung Israel, 970 davon überquerten die Grenze.

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Im Gazastreifen wurden seit Beginn der israelischen Militäroffensive nach Angaben aus Gaza 33 Menschen getötet. Mehr als 140 wurden verletzt. Nach Angaben der israelischen Armee wurden vier Zivilisten von fehlgeleiteten Dschihad-Raketen getötet.

Am Samstag kam zudem ein Palästinenser aus dem Gazastreifen nach einem Raketeneinschlag auf israelischer Seite ums Leben. Er hatte eine Erlaubnis, um in Israel zu arbeiten und wurde von einer vom Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen. In Israel kam zudem am Donnerstag eine 80-Jährige in Israel beim Einschlag einer Rakete ums Leben. dpa/ja

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