Israel

Vorwurf von Schwulenhass gegen früheren Oberrabbiner

Israels ehemaliger sephardischer Oberrabbiner Shlomo Amar Foto: Sergey Isaev

Die Anti-Defamation League (ADL) hat Aussagen des früheren Jerusalemer Oberrabbiners Shlomo Amar zur Homosexualität als hasserfüllt kritisiert. Amars Kommentare über sexuelle Minderheiten widersprächen »jüdischen Werten von Toleranz und Akzeptanz«, erklärte die ADL. Religiöse Führer sollten alle Menschen respektieren und sich positiv auf die gesamte Gemeinschaft einlassen. Amar solle sich entschuldigen.

Der frühere sephardische Oberrabbiner Israels Amar hatte laut Medienberichten Homosexualität vergangene Woche als »wilde Lust« bezeichnet, die es »zu überwinden« gelte und die überwunden werden könne. Homosexualität könne durch Glauben an Gott überwunden werden. Homosexuelle seien nicht religiös und sollten ihre Kippa ablegen und die Beachtung des Schabbats einstellen, »um ihre wahren Gesichter zu zeigen«.

Amars Aussagen widersprächen »jüdischen Werten von Toleranz und Akzeptanz«, erklärte die ADL.

STELLUNGNAHME Mehrere religiös-homosexuelle Gruppen kritisierten Amar in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie werfen ihm laut Medienberichten vor, religiös-jüdische Homosexuelle aus dem Judentum drängen zu wollen und ihre jüdische Identität aufzugeben. Der schwule Parlamentsabgeordnete Eitan Ginzburg (blau-weißes Bündnis) forderte, Amar des Amtes zu entheben. Seine Parteikollegin Jael German rief Amar auf, dem Beispiel von Papst Franziskus zu folgen und die homosexuelle Gemeinschaft zu akzeptieren.

Mitte Juli hatte Israels Bildungsminister Rafi Peretz in einem TV-Interview erklärt, er halte Konversionstherapien für Homosexuelle für möglich und habe selbst solche Therapien durchgeführt. Nach scharfen Protesten und Rücktrittsforderungen entschuldigte sich Peretz für seine Äußerungen. Er sei entschieden gegen Konversiontherapien, »die mehr Leid als Linderung verursachen und sogar ein Suizidrisiko darstellen« könnten.  kna/ja

Nahost

Netanjahu: Israel ist starke Demokratie - US-Bündnis unerschütterlich

Sein Land werde ein ein »Leuchtturm der Freiheit« bleiben, so der Ministerpräsident

 29.03.2023

Forschung

Glücksbringer 13 ins All geschossen

Der neueste Nachrichtensatellit der Ofek-Reihe wurde in der Nacht zum Mittwoch in den Weltraum geschossen

von Sabine Brandes  29.03.2023

Archäologie

Antiker Angelhaken in Südisrael gefunden

Laut Antikenbehörde handelt es sich um einen der weltweit ältesten bekannten Angelhaken

 29.03.2023

Israel

Überlebenskünstler im Dilemma

Die geplante Justizreform lässt Israel im Chaos versinken. Ministerpräsident Netanjahu spielt mit all seiner Erfahrung auf Zeit. Kann das gelingen?

von Christina Storz  29.03.2023

Jerusalem

Erste Verhandlungen über Justizreform in Israel - Protest geht weiter 

Nach massiven Protesten und einem Generalstreik kehrt langsam wieder etwas Ruhe ein

von Christina Storz  28.03.2023

Menschenrechtsverletzungen

»Korrupter Honigtopf für Antisemiten«

Amnesty International hat seinen neuen Bericht veröffentlicht – ein Zeugnis von obssesiver Israelverleumdung erster Güte

 28.03.2023

Israel

Streik am Flughafen Tel Aviv beendet 

Es werde unter Hochdruck daran gearbeitet, wieder in einen Normalbetrieb zurückzukehren

 27.03.2023

Jerusalem

Netanjahu verschiebt Justizreform

Nach den monatelangen Massenprotesten lenkt Israels Premierminister ein - zumindest bis auf weiteres

von Sabine Brandes  27.03.2023

Jerusalem

»Israel droht zu zerfallen«

Yair Lapid sieht sein Land durch die politische Krise um die Justizreform an einem Scheideweg

 27.03.2023