Korruption

Vorsitzender der Koalition tritt zurück

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und David Bitan (v.l.) während einer Sitzung in der Knesset Foto: Flash 90

Der Vorsitzende der Regierungskoalition, David Bitan, hat sein Amt niedergelegt. Am Donnerstag überreichte er Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Rücktrittsgesuch. Gegen Bitan wird wegen Korruption ermittelt. Netanjahu verliert damit seinen engsten Verbündeten und stärksten Unterstützer in der Koalition.

»Die momentane Situation macht es mir unmöglich, meine Position weiterhin auszufüllen«, gab Bitan an. Er wird jedoch zunächst weiterhin als Likud-Knessetmitglied fungieren. Der Korruptionsverdacht hat nichts mit den Ermittlungen gegen Netanjahu zu tun.

schulden Er bezieht sich auf die Zeit, als Bitan stellvertretender Bürgermeister der Stadt Rischon LeZion war. Es wird unter anderem vermutet, dass er, der damals Schulden in Millionenhöhe hatte, Kontakte zu kriminellen Familien aufbaute, damit die seine Schulden beglichen. Bitan soll ihnen im Gegenzug Vorteile wie Baugenehmigungen verschafft haben.

Die Nachfolge als Koalitionschef übernimmt David Amsalem (Likud). Der leitete bislang das Knesset-Komitee des Inneren. Bekannt wurde er in Israel, als er einen Gesetzesvorschlag einbrachte, der die Anklage gegen einen amtierenden Premier unmöglich gemacht hätte. Der Vorschlag erhielt den Spitznamen »Bibi-Schutzgesetz«, da es Netanjahu, sofern angenommen, abgeschirmt hätte. Der Regierungschef habe erklärt, dass er Amsalem für seine Loyalität belohnen wolle, heißt es.

Netanjahu ist vor einer Woche zum siebten Mal von der Sondereinheit Lahav 443 verhört worden. Ihm wird Korruption in zwei Fällen vorgeworfen. In der nächsten Zeit wird eine Entscheidung erwartet, ob ein Verfahren gegen ihn eingeleitet oder die Akte geschlossen wird. Seit einigen Wochen demonstrieren immer mehr Israelis – zum Teil zu Zehntausenden in Tel Aviv – gegen die Korruption in der Regierung.

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025