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Virus, Vorwurf, Rechnung

Gesundheitscheck am Flughafen Foto: imago images/Pacific Press Agency

Virus
Die israelische Fluglinie EL AL erlaubt israelischen Medienberichten zufolge, dass Reisende ihre Flugtickets nach China ohne Gebühren umbuchen. Die Regelung soll für die kommenden zwei Wochen bestehen. Grund ist die Ausbreitung des Coronavirus in verschiedenen chinesischen Städten. Am Wochenende waren drei Israelis mit Verdacht auf das Virus ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Tests kamen jedoch negativ zurück. Eine chinesische Touristin ist in Beit Jala im Westjordanland ins Krankenhaus gekommen. Sie zeige Symptome der gefürchteten Krankheit, gab die Palästinensische Autonomiebehörde an. Ein endgültiges Ergebnis, ob es sich um das Coronavirus handelt, gab es jedoch noch nicht.

Vorwurf
Der einstige Koalitionsvorsitzende und Abgeordnete des Likud, David Bitan, soll in neun Fällen wegen Korruption angeklagt werden. Zwar steht noch eine Anhörung vor dem Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit aus, doch das Justizministerium gab bereits grünes Licht für eine Anklage. Bitan wird verdächtigt, insgesamt 286.000 Dollar an Bestechungsgeldern angenommen zu haben. Zudem werden ihm Betrug, Vertrauensbruch und Steuerhinterziehung in neun verschiedenen Fällen vorgeworfen. Die vermeintlichen Straftaten sollen allesamt begangen worden sein, als Bitan stellvertretender Bürgermeister der Stadt Rischon LeZion war sowie später als Mitglied der Knesset. Trotz der Vorwürfe hatte Premier Benjamin Netanjahu Bitan in diesem Monat als Landwirtschaftsminister eingesetzt. Bitan zog seine Kandidatur Tage später zurück.

Ball
Immer wieder sind in den vergangenen Tagen Ballons mit explosivem Material aus dem Gazastreifen nach Israel geflogen. Sogar ein Fußball flog jetzt über die Grenze. Fotos, die Sicherheitskräfte aufgenommen haben, zeigen einen leuchtend orangefarbenen Ball. Er landete auf einem Feld in der Gegend um Schaar Hanegev. Soldaten einer Spezialeinheit entschärften den mit Sprengstoff gefüllten Ballon. Bereits mehrfach sind Ballons in Wohngebieten gelandet und gefährden besonders Kinder. Bislang gab es keine Verletzten. Außerdem feuerten extremistische Palästinenser am Sonntag eine Mörsergranate auf das israelische Kernland. Die Armee flog als Vergeltung einen Angriff auf eine Hamas-Stellung im südlichen Gazastreifen.

Rechnung
Der Ministerpräsident und seine Familie schulden nach Angaben eines Berichtes der Zeitung »Haaretz« verschiedenen Anwälten insgesamt 1,5 Millionen Schekel (umgerechnet etwa 400.000 Euro). Bei Eyal Cohen allein sei rund eine Million Schekel für die Verteidigung in verschiedenen Fällen offen. Ein Sprecher der Netanjahus betonte, dass die Familie vorhabe, die Rechnungen zu begleichen. Der Regierungschef hatte mehrfach beim staatlichen Kontrolleur beantragt, dass er Spenden von wohlgesinnten Geschäftsleuten entgegennehmen darf, um seine Anwaltskosten zu decken. Eine endgültige Entscheidung dazu steht noch aus.

Bild
Jetzt soll es einen prominenten Platz bekommen. Ein kleines Werk von Marc Chagall, das 1996 aus der Gordon-Galerie in Tel Aviv gestohlen wurde, wird in den nächsten Tagen versteigert. »Jakobs Leiter«, das gerade einmal 22 x 27 Zentimeter misst, ist 19 Jahre nach dem Diebstahl wieder aufgetaucht. 2015 fand es eine Jerusalemer Familie zufällig in einem Safe, nachdem eine Angehörige gestorben war. Der Dieb wurde niemals ausfindig gemacht. Der damalige Eigentümer, der das Bild an die Galerie zum Verkauf gegeben hatte, wurde bereits vor langer Zeit von der Versicherung entschädigt. Daraufhin wurde die Versicherung zum rechtmäßigen Eigentümer. Sie lässt den Chagall jetzt über das Auktionshaus Tiroche in Herzliya versteigern. Der Wert wird auf 130.000 bis 180.000 Dollar geschätzt.

Pass
Während sich hinter den Kulissen die Beziehungen zwischen Jerusalem und Riad erwärmen, gibt es nun die Bestätigung aus dem Innenministerium: Ab sofort dürfen Israelis nach Saudi-Arabien reisen. Genehmigungen für Staatsangehörige mit dem blauen Pass werden zum ersten Mal in der Geschichte Israels erteilt. Die neue Regelung gilt für bis zu 90 Tage bei den Pilgerfahrten Haddsch und Umra für muslimische Gläubige sowie für Geschäftsreisen. Für Letztere muss allerdings die Einladung einer saudischen Behörde vorliegen. Aus Riad gibt es bislang keine offizielle Bestätigung. Um die Reiseerleichterungen effektiv werden zu lassen, müsste auch Saudi-Arabien das Einreiseverbot mit dem israelischen Pass offiziell aufheben. Sabine Brandes

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