Coronavirus

»Viele müssen ihre Pläne ändern«

Doron Abrahami Foto: privat

Coronavirus

»Viele müssen ihre Pläne ändern«

Doron Abrahami über Flüge nach Tel Aviv und die deutsch-israelischen Handelsbeziehungen

von Ayala Goldmann  12.03.2020 11:26 Uhr

Herr Abrahami, Israel hat wegen des ­Coronavirus die Einreisebestimmungen drastisch verschärft. Wie wirken sich die Einschränkungen im Luftverkehr auf die Mitarbeiter der Botschaft aus?
Auch ich wollte an Pessach meine Familie in Israel besuchen. Viele Menschen müssen jetzt ihre Pläne ändern. Wir befinden uns nicht in einer gewöhnlichen Situation, sondern in einem Ausnahmezustand. Auch wir unterliegen den Bestimmungen des Gesundheitsministeriums in Israel und der Fluggesellschaften, von denen einige ihre Flüge annulliert haben. Bis Pessach sind es noch fast vier Wochen. Niemand kann wissen, was bis dahin passiert.

Wirkt sich die Situation auch auf die Belieferung der Diaspora mit Mazzot aus?
Die meisten Mazzot werden über Schiffe transportiert, und viele Ladungen sind schon unterwegs. Ich hoffe, es wird dabei kein Problem geben. Generell gilt: Der größte Teil des deutsch-israelischen Handels wird über das Meer abgewickelt. Die Schiffe zwischen den deutschen Häfen und den Häfen in Israel, Haifa und Aschdod sind nach wie vor unterwegs, die Container der Schiffe werden entladen. Die Auswirkungen sind also überschaubar.

Auf welchen Routen verkehren die Schiffe? Über Italien?
Es gibt verschiedene Routen, und nicht jedes Schiff fährt über Italien. Es gibt auch Routen über Valencia, Gibraltar, England und Rotterdam nach Hamburg.

Erwarten Sie Einschränkungen im Schiffsverkehr?
Ich gehe nicht davon aus. Derzeit gibt es auch keine Einschränkungen auf den Routen, die über Italien führen. Wenn man Waren in einen Container lädt und ihn in einem anderen Hafen entlädt, gibt es keine Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch. Die Reisezeit auf der Route von Aschdod nach Hamburg beträgt mehr als 14 Tage. Es gibt also eine automatische Quarantäne. Und die deutsch-israelischen Handelsbeziehungen sind so gefestigt, dass sie auch diese Krise überstehen werden.

Welche Auswirkungen hat das Coronavirus auf Ihre Arbeit?
Es ist schwierig, Begegnungen zu organisieren. Wir halten jetzt mehr Telefonkonferenzen ab als früher.

Wie ist die Stimmung unter den Israelis in Deutschland?
Israelische Touristen wollen natürlich in ihre Heimat zurückkehren. Menschen, die nur ein paar Tage nach Israel reisen wollten, werden darauf wegen der dortigen Quarantäneregelung eher verzichten.

Das israelische Außenministerium hat auch die Feiern zum 72. Unabhängigkeitstag Israels abgesagt ...
Wenn dieses Virus im Griff ist, werden wir wieder feiern und Partys organisieren.

Mit dem Gesandten für Wirtschaft und Handel an der Botschaft des Staates Israel in Berlin sprach Ayala Goldmann.

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025

Jerusalem

Israel will Armeesender schließen - Protest der Opposition

Ist die angestrebte Schließung nur der Anfang? Vor der Wahl im kommenden Jahr sieht der Oppositionschef die Meinungsfreiheit in Gefahr

 22.12.2025

7. Oktober

Netanjahu soll Untersuchungskommission auswählen

Scharfe Kritik am neuen Gesetzesvorschlag zu den israelischen Versäumnissen vor dem verheerenden Hamas-Massaker

von Sabine Brandes  22.12.2025

Internet

Völkermord-Vorwurf in Wikipedia-Eintrag zu Israel als Fakt dargestellt

In der Enzyklopädie heißt es ausdrücklich, Israel begehe einen Genozid an den Palästinensern. Die deutsche Version ist ebenfalls parteiisch

 22.12.2025

Gedenken

Die letzte Kerze für die letzte Geisel

»Wo ist unser Rani«, rufen die Angehörigen von Ran Gvili verzweifelt und fordern die Rückführung seiner Leiche

von Sabine Brandes  22.12.2025

Medienbericht

Israel soll die USA vor erneuten Angriffen des Iran gewarnt haben

Die Wahrscheinlichkeit dafür soll unter 50 Prozent liegen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will derweil Präsident Donald Trump militärische Handlungsoptionen präsentieren

 22.12.2025

Tel Aviv

Lindsey Graham fordert Erhöhung des Drucks auf die Hamas

Der Senator sagt, die Regierungen in Washington und Jerusalem müssten der palästinensischen Terrororganisation ein Ultimatum setzen und damit drohen, »Israel auf sie loszulassen«, falls es keine Bewegung gebe

 22.12.2025

Tel Aviv

6. Oktober 2023: Armee ignorierte Geheimdienst-Infos über bevorstehenden Terrorangriff

Am Vorabend des Hamas-Massakers vom 7. Oktober haben die IDF laut KAN einen Warnhinweis erhalten, diesen jedoch nicht als akute Bedrohung eingestuft

 22.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert