Video
Wenn die Menschen nicht in die Museen gehen können, kommen die Museen eben zu den Menschen. Nach diesem Motto bringt das Tel Aviv Museum of Art seine Kunst auf die Straßen. An verschiedenen Abenden werden derzeit Videos auf Häuser in der ganzen Stadt projiziert. Direktorin Tania Coen-Uzzielli findet, dass ein Museum in dieser Zeit der Abgeschiedenheit und Nervosität ein Halt sein und als Ort für Entdeckungen, das Weiterleben und Zugehörigkeit dienen kann. »Das Konsumieren von digitalen Informationen in dieser Zeit kann zwar nicht die wirkliche Kunsterfahrung ersetzen, doch wir sehen große Bedeutung darin, durch unsere Freiluft-Veranstaltungen in die Öffentlichkeit zu gehen und uns mit den lokalen Kunstliebhabern zu verbinden.«
Feier
Vom 21. auf den 22. Mai wird in diesem Jahr der Jerusalemtag begangen. Von großen Feierlichkeiten wird wegen der Corona-Krise abgesehen, und doch wollen viele den Tag nicht unbeachtet vorüberziehen lassen. Die Davidszitadelle in der Altstadt lädt zum virtuellen Feiern ein. »Der Jerusalemtag ist eine Zeit, in der sich die Stadt selbst feiert, ihr Erbe, ihre Kunst, ihre Menschen, die verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen – alles, was sie zu einer der faszinierendsten Städte der Welt macht«, sagt die Museumsleitung und lädt alle, die in dieser Zeit nicht persönlich vorbeischauen können, dazu ein, die Stadt auf einer digitalen Tour durch ihre Ausstellungsräume näher kennenzulernen.
Schüsse
Zwei Polizisten sind am vergangenen Wochenende in der arabischen Stadt Tira in der Nähe von Netanja angeschossen worden. Die Beamten hatten Verdächtige untersucht, als plötzlich ein Wagen vorbeifuhr und ein Mann darin auf sie schoss. Einer der Polizisten wurde leicht an der Hand verletzt, der andere jedoch in den Kopf geschossen. Beide werden derzeit noch im Krankenhaus behandelt. Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte die Tat: »Wir werden auch weiter gegen Kriminalität und Gewalt im arabischen Sektor vorgehen und die Täter bestrafen.« Anschließend wurden sechs Männer festgenommen und zwei improvisierte Maschinengewehre beschlagnahmt.
Wasser
Die Kinder und Bediensteten des einzigen Krankenhauses für krebskranke Kinder in Gaza haben jetzt dauerhaft sauberes Trinkwasser. Die israelische Firma Watergen spendete einen ihrer atmosphärischen Wassergeneratoren (AWG) für die palästinensische Enklave. Der Präsident des Unternehmens, Michael Mirishvili, wollte helfen, als er von der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland über die schwierige Situation des Krankenhauses hörte. Das 780-Kilogramm-Gerät wurde trotz Lockdown in Israel über den Grenzübergang Keren Shalom nach Gaza geliefert und steht dort jetzt auf dem Dach des Hospitals. Es liefert jeden Tag rund 800 Liter Wasser.
Tech
Ein Hackaton findet diese Woche statt, um Tech-Lösungen für die steigende häusliche Gewalt zu suchen. Für die drei Tage andauernde Veranstaltung haben 50 Teams mit mehr als 800 Teilnehmern Ideen eingereicht, die von Überwachung durch die sozialen Medien bis zu Kontakt-Apps im Notfall reichen, die vom Täter nicht gesehen werden können. Der Hackaton wird in Erinnerung an Michal Sela abgehalten, eine 32-jährige Frau aus Jerusalem, die im vergangenen Oktober von ihrem Ehemann ermordet wurde. Das Forum »Michal Sela« hat sich mit dem Peres Center for Peace and Innovation und der Residenz des Präsidenten zusammengetan. Weitere Partner sind Wix, Microsoft Israel, Mobileye, Intel, Amdocs und Facebook.
Münze
Eine besondere Bronzemünze ist im Archäologischen Park »William Davidson« in Jerusalem gefunden worden. »Jahr zwei der Freiheit Israels« steht darauf geschrieben. Die Rückseite ist mit einer Palme und dem Wort »Jerusalem« versehen. Es ist die einzige Münze aus der Zeit der Bar-Kochba-Revolte von 132 bis 136 n.d.Z., die mit dem Namen der Stadt geprägt ist. Donald Tzvi Ariel, Leiter der Münzabteilung bei der Antikenbehörde, hat bereits mehr als 22.000 Zahlungsmittel der Antike untersucht. Dabei fand er lediglich vier, die der Zeit der jüdischen Revolte zugerechnet werden.