Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat angekündigt, den israelischen Armeesender »Galei Zahal« zum 1. März 2026 zu schließen. Er berief sich dabei laut einem Bericht der Online-Zeitung »Times auf Israel« auf angebliche Beschwerden, der Radiosender schade »den Kriegsanstrengungen und der Moral«. Seine Initiative werde er zeitnah dem Kabinett zur Zustimmung vorlegen. Der mit »Galei Zahal« verbundene Sender »Gal Galatz«, der vor allem Musik und Verkehrsnachrichten präsentiert, sei nicht von dem Schließungsplan betroffen.
»Galei Zahal« existiert seit 1950 und war der erste israelische Sender mit einem 24-Stunden-Programm. Obwohl das Radio von der israelischen Armee betrieben wird, ist es journalistischen Prinzipien verpflichtet und berichtet auch kritisch über die Politik der Regierung. In der Regierung gibt es ebenfalls Überlegungen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunksender »Kan« zu schließen.
»Was war, wird nicht länger sein«, verkündete Minister Katz, der der regierenden Likud-Partei von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört. »Der Armeesender wurde von der israelischen Regierung als militärische Radiostation eingerichtet, um als Stimme und Ohr für Soldaten der israelischen Armee und ihre Familien zu dienen – nicht als Plattform für Meinungen, von denen viele die Armee und ihre Soldaten attackieren.«
Weiter erklärte Katz: »In den vergangenen Jahren und insbesondere während des Krieges haben sich viele Soldaten - inklusive Familien, die Angehörige verloren haben – darüber beschwert, dass der Sender sie nicht repräsentiert und den Kriegsanstrengungen und der Moral schadet.« Nach Ansicht des Ministers ist die Situation sogar »schlimmer, denn unsere Feinde interpretieren diese Botschaften, als ob sie von der israelischen Armee selbst kommen«.
Der Chef von »Galei Zahal«, Lev Ram, sagte als Reaktion: »Wir sehen dies als einen realen, unglücklichen und dramatischen Schlag gegen die Armee des Volkes, die israelische Gesellschaft und die Pressefreiheit in einem demokratischen Staat. Der israelische Presserat bezeichnete den Vorstoß von Katz als «illegitim und illegal».
Die Gewerkschaft der Journalisten in Israel kündigte ebenfalls Widerstand an. «Israel Katz wird kein einziges Medium in Israel schließen. Die Journalistengewerkschaft wird gegen diese schlechte Entscheidung kämpfen, bis sie zurückgenommen wird. Das Armeeradio wird nicht geschlossen», hieß es in einer Mitteilung. ja