Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat mit seinem deutschen Amtskollegen Boris Pistorius über die angespannte Lage in Nahost gesprochen. Galant sprach nach dem Telefonat von einer »wichtigen Diskussion mit meinem Freund«.
Er habe Pistorius »über die Sicherheitsentwicklungen und Drohungen durch den Iran und seine Verbündeten gegen Israel und die ganze Region informiert«. Er dankte dem deutschen Minister dafür, dass er Israel zur Seite stehe. »Die freie Welt muss sich vereinen gegen den größten Unruhestifter und Terror-Exporteur - den Iran«, forderte Galant nach Angaben seines Büros.
Der israelische Armeesender berichtete, Galant habe in den vergangenen Tagen mit den Verteidigungsministern der USA, Großbritanniens, Deutschlands und Italiens gesprochen. Hintergrund sei der Versuch, »so viele Partner wie möglich für eine internationale Koalition anzuwerben, die Israel unterstützen würde«.
Keine Ergebnisse
Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, es sei in dem Gespräch von Galant und Pistorius um ein Lagebild gegangen. Konkrete Ergebnisse habe es nicht gegeben.
Aktuell ist das israelische Militär in höchster Alarmbereitschaft. Das Land erwartet einen Vergeltungsschlag des Iran und seiner Verbündeten in der Region. Teheran hatte eine »harte Bestrafung« Israels angekündigt, nachdem vor einer Woche Hamas-Chef Ismail Haniyeh in der iranischen Hauptstadt Teheran gezielt getötet worden war. Iran und die Hamas machen Israel für den Anschlag verantwortlich.
Nur wenige Stunden davor tötete Israel den ranghohen Hisbollah-Kommandeur Fuad Shukr in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit einem Luftangriff. Die schiitische Hisbollah-Miliz ist einer der loyalsten Verbündeten des Iran.
Israel kann fest mit der Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen, wenn es darum geht, Raketen, Marschflugkörper und Drohnen des Iran sowie seiner Stellvertretergruppen mit modernen Abwehrsystemen abzufangen. Pläne für eine deutsche Beteiligung an der Verteidigung Israels bei einem solchen Angriff sind nicht bekannt. dpa/ja