Diplomatie

Vereinigte Arabische Emirate beenden Boykott Israels

Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Said Al Nahjan Foto: imago

Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate werden offiziell Wirtschafts- und Handelspartner. Der Emir von Abu Dhabi, Staatspräsident Scheich Chalifa bin Said Al Nahjan, beendete den Boykott Israels formell per Erlass, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM am Samstag meldete.

Die beiden Länder hatten Mitte August verkündet, sie wollten ihre diplomatischen Beziehungen normalisieren. Das Abkommen war unter Vermittlung der USA entstanden. Im Gegenzug verzichtete Israel auf seine Ausweitung der Souveränität im Westjordanland.

Die historische Entscheidung erlaubt Israelis und israelischen Unternehmen, Geschäfte in den Emiraten zu machen und gewährt zudem den Kauf und Handel mit israelischen Waren. Laut WAM wird mit dem Erlass ein »Fahrplan« vorgelegt, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern über Wirtschaftswachstum und das Fördern technologischer Innovationen aufzubauen.

Nach der Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate Anfang der 1970er-Jahre war dort ein Gesetz in Kraft getreten, den jüdischen Staat allumfänglich zu boykottieren.

Nach Ägypten und Jordanien sind die Emirate die dritte arabische Nation, die nun diplomatische Beziehungen zu Israel pflegt. In den vergangenen Jahren haben die beiden Länder allerdings schon Gespräche geführt - Israelis mit einem weiteren Pass war bereits erlaubt, für Wirtschaft und Handelsgespräche einzureisen.

Einige israelische Unternehmen hatten auch schon Verträge mit Partnern aus den Emiraten abgeschlossen. Aber nun macht die Abschaffung des Gesetzes eine Zusammenarbeit noch wahrscheinlicher - beispielsweise in der Luftfahrt oder im Banken- und Finanzsektor.

Am Montag wird der erste Direktflug von Israel nach Abu Dhabi erwartet. An Bord einer Maschine der israelischen Fluggesellschaft El Al sollen israelische und US-amerikanische Regierungsvertreter sein, darunter auch US-Präsident Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Telefonanrufe vom einen ins andere Land sind bereits möglich. dpa/ja

Meinung

Plötzlich wieder Freunde?

Sarah Cohen-Fantl meint, die Wiederaufnahme der Waffenexporte ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025