Bürgerrechte

Urteil zu Konversionen

Der sefardische Oberrabbiner Yitzhak Yosef Foto: Flash 90

Acht von neun Richtern stimmten für das wegweisende Urteil. Am Montag entschied das Oberste Gericht in Israel, dass der Staat ab sofort auch reformierte und konservative Konversionen, die in Israel durchgeführt wurden, anerkennen und den Betreffenden die Staatsangehörigkeit verleihen muss.

Ihre Entscheidung folgte nach zwei Petitionen aus den Jahren 2005 und 2006 von zwölf Menschen, die in Israel durch nichtorthodoxe Strömungen zum Judentum übergetreten waren. Deren Antrag auf Staatsbürgerschaft wurde vom Innenministerium abgelehnt.

OBERRABBINAT Sofort nach Bekanntwerden des Urteils meldete sich das ultraorthodoxe Oberrabbinat zu Wort. Der sefardische Oberrabbiner Yitzhak Yosef sagte: »Was die Reformierten und Konservativen als ›Konversion‹ bezeichnen, ist nichts als Fälschung von Judentum.«

Er fordere von der Politik eine »Reparatur« des Urteils. Sein aschkenasischer Kollege David Lau nannte die Menschen, die durch reformierte oder konservative Rabbiner übergetreten sind, »keine Juden«.
Das Reform- und das Konservative Judentum sind die stärksten Strömungen innerhalb des amerikanischen Judentums. Vertreter beider Richtungen drückten ihre Freude über das Urteil aus.

Der Präsident der Union for Reform Judaism in den USA, Rabbi Rick Jacobs, sagte: »Diese Entscheidung wurde über Jahre vorbereitet. Das zeigt die Verschiedenheit und die Lebendigkeit des jüdischen Lebens in Israel und der ganzen Welt.«

Die internationale Rabbinische Versammlung des Konservativen Judentums mit Sitz in den USA erklärte, die Entscheidung des Obersten Gerichts sei ein »Rüffel« für die jüngsten Versuche der Knesset, die religiöse Freiheit in Israel einzuschränken.

STAATSBÜRGERSCHAFT Nach dem Rückkehrrecht ist es jedem Menschen, der im Ausland konvertiert ist, erlaubt, in Israel einzuwandern. Den Pass erhält er in der Regel automatisch. Dieses Gesetz unterscheidet nicht, innerhalb welcher Strömung des Judentums der Übertritt durchgeführt wurde.

Das Urteil bezieht sich jedoch auf jene, die in Israel konvertiert sind und denen im Anschluss daran die Staatsbürgerschaft verwehrt wurde. Bei der Mehrzahl handelt es sich um Partner von israelischen Bürgern.

Jedes Jahr konvertieren einige Hundert Menschen durch die reformierten und konservativen Bewegungen in Israel zum Judentum. Die große Mehrheit von ihnen hat bereits die israelische Staatsbürgerschaft entsprechend des Rückkehrrechts. Dieses besagt unter anderem, dass es ausreicht, wenn die Großmutter oder der Großvater jüdisch ist oder war, um Alija zu machen.

Jerusalem/New York

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