UNESCO

»Unwürdige Entscheidung«

Juden beten am Grab der Partriarchen. Am Freitag erklärte die UNESCO die Altstadt von Hebron und die heilige Stätte zum Weltkulturerbe der Palästinenser. Foto: Flash 90

Die Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturabteilung der Vereinten Nationen (UNESCO) erklärte am Freitag die Altstadt von Hebron und das Grab der Patriarchen zum Weltkulturerbe der Palästinenser. Israel hatte bis zuletzt auf diplomatischem Weg versucht, das zu verhindern.

Der Entscheid erhielt zwölf Stimmen dafür und drei Gegenstimmen. Sechs Mitglieder des UNESCO-Komitees, in dem 21 Länder vertreten sind, enthielten sich bei der Abstimmung. Auch die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hatte sich dafür eingesetzt, die von den Palästinensern eingebrachte Petition zu stoppen. Die enthält nicht nur, dass die historische Stätte als palästinensisches Erbe anerkannt wird, sondern auch, dass sie auf die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes gesetzt wird.

Tradition In der Höhle der Patriarchen, auf Hebräisch Maarat HaMachpela, befinden sich nach der Tradition die Gräber der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob sowie ihrer Frauen Sara, Rebekka und Lea. Die Stätte wird sowohl von Juden als auch von Muslimen und Christen als heilig angesehen. Mit der jetzigen Entscheidung jedoch wird die jüdische und christliche Bedeutung weitgehend ignoriert. In den vergangenen Jahren wurde die UNESCO mehr und mehr zu einem Schauplatz politischer Kämpfe zwischen arabischen Staaten und Israel.

Der israelische Gesandte bei der UNESCO, Carmel Schama-Hacohen, zeigte sich am Freitag entsetzt und bezeichnete das Ergebnis als unwürdig: »Wir haben alles und noch mehr getan, um es zu verhindern.« Er beklagte, dass die Abstimmung eigentlich hätte geheim sein sollen, sie aber letztendlich völlig offen vor Reportern und Kameras durchgeführt wurde. »So konnte natürlich kein einziges arabisches Mitglied dagegen stimmen.«

Mehrheit Kurz zuvor hatte die UNESCO Israel als »Besatzungsmacht in Jerusalem« bezeichnet. Als Antwort darauf schrieb das israelische Außenministerium: »Dies ist ein weiterer absurder und unbedeutender UNESCO-Entscheid, der nur den Feinden von Wahrheit und Geschichte dient. Jerusalem ist die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes, und keine Entscheidung der UNESCO wird daran etwas ändern. Dies ist traurig, unnötig und erbärmlich.« Das Außenministerium wies am Ende der Nachricht darauf hin, dass die Resolution nicht die Mehrheit der Stimmen erhielt.

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025