Pandemie

Ungenutzter Impfstoff: Jüngere Israelis spüren Corona-Spritzen nach

Foto: Getty Images/iStockphoto

Wie in Deutschland sollen auch in Israel spezielle Gruppen zuerst gegen das Coronavirus geimpft werden: Ältere Menschen, medizinisches Personal und Risikopatienten zum Beispiel. Doch in den vergangenen Tagen haben es in Israel auch jüngere Menschen geschafft, sich eine erste schützende Spritze geben zu lassen - teils stolz dokumentiert in sozialen Netzwerken.

Ausgangspunkt sind oft Plattformen wie Facebook oder Whatsapp. Dort gibt es spezielle Gruppen, in denen Informationen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Manche fuhren auch zu Impfzentren in Orten mit vorrangig arabischer Bevölkerung, weil dort Berichten zufolge die Impfsorge größer und die Impfbereitschaft geringer sein soll.

Das Internetportal »N12« berichtete in dieser Woche, zwischen 30 und 40 Prozent der Geimpften seien jünger als 60 Jahre. Unklar aber blieb, wie viele davon Gruppen wie Risikopatienten oder medizinischem Personal angehörten. Die Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine entsprechende Anfrage dazu stand noch aus.

Es gelte zu unterscheiden zwischen grundlegenden Dingen und Randerscheinungen, sagt der Vize-Direktor des Scheba-Krankenhauses, Arnon Afek. »Wenn man so schnell arbeitet und berücksichtigt, dass der Pfizer-Impfstoff nach fünf Tagen nicht mehr benutzt werden kann, dann wird es an einigen Orten überschüssigen Impfstoff geben, der an jüngere Menschen ausgegeben wird.«

Das Präparat von Pfizer und Biontech kann in herkömmlichen Kühlgeräten fünf Tage lang bei einer Temperatur zwischen zwei und acht Grad Celsius aufbewahrt werden. Nach Öffnung muss ein Fläschchen mit Impfstoff in kurzer Zeit aufgebraucht werden.

Wenn Menschen einen Impftermin verstreichen ließen, »dann hat man die Wahl, entweder Jüngere zu impfen oder die Dosen wegzuschmeißen«, sagte Afek. Falle ein Termin aus, dann seien die Menschen in Israel sehr innovativ und erzählten einander, wo sie geimpft werden könnten. Ein Sprecher des Krankenversicherers und Gesundheitsdienstleisters Maccabi sagte, etwa zwei Prozent der Termine fielen aus.

In Israel wurden bislang knapp 1,5 Millionen Menschen geimpft, die Impfkampagne gehört zu den erfolgreichsten weltweit. Geimpfte sollen in dem Land einen »grünen Pass« erhalten. Damit können sie etwa eine Quarantänepflicht umgehen sowie Restaurants besuchen.

Libanon

Israelische Armee tötet mutmaßlichen Nasrallah-Nachfolger

Haschim Safi al-Din war ein Cousin Nasrallahs und gehörte dem Exekutivrat der Terror-Miliz an

 22.10.2024

Krieg gegen Israel

Hisbollah: Stecken hinter Angriff auf Netanjahus Haus

Die Terrormiliz hat den Drohnenangriff auf das Privathaus des israelischen Ministerpräsidenten am Samstag für sich reklamiert

 22.10.2024

Nahost

Bericht: Israels Bodenoffensive im Libanon könnte bald enden

Ein Abzug der Truppen muss aus Sicht der Armee von einer politischen Vereinbarung flankiert werden

 22.10.2024

Nahost

Blinken trifft Netanjahu

Die USA unternehmen einen neuen Versuch, die Lage zu deeskalieren

 22.10.2024

Israel

»UNIFIL ist ein Versagen ersten Ranges«

Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, rechnet mit der Blauhelm-Mission ab

 22.10.2024

Gaza

Hamas schießt auf Flüchtlinge

Verletzte Bewohner wurden von IDF-Sanitätern behandelt

 22.10.2024

Beirut

Hisbollah-Gold soll unter Krankenhaus gebunkert sein

Der Krankenhaus-Chef bestreitet die Existenz eines Geldverstecks unter der Klinik

 22.10.2024

Israel

Polizei: Spionagering des Iran ausgehoben

Sieben Personen aus Haifa und Umgebung sollen »sensible Informationen« gesammelt haben

 22.10.2024

Jerusalem

Schatztruhe der Worte

Die Nationalbibliothek hat ein neues Zuhause. Neben literarischen Werken gibt es auch Musikaufnahmen, Nachlässe, Landkarten, Plakate und Orientalia zu bestaunen

von Sabine Brandes  21.10.2024