Paris

UNESCO-Resolution angenommen

UNESCO-Resolution: Der Jerusalemer Tempelberg soll nur noch unter der muslimischen Bezeichnung »Al Haram Al Sharif« erwähnt werden. Foto: Flash 90

Der UNESCO-Exekutivrat hat am Dienstagvormittag in Paris die von arabischen Staaten eingebrachte Resolution, worin der Jerusalemer Tempelberg nur noch unter der muslimischen Bezeichnung »Al Haram Al Sharif« erwähnt ist, mehrheitlich angenommen. 23 Länder stimmten dafür, sechs, unter anderem Deutschland, dagegen, 25 enthielten sich. Darunter auch Mexiko, das sein Votum in der Nacht vom Montag auf Dienstag änderte.

Der israelische UNESCO-Botschafter Carmel Shama-Hacohen sagte laut israelischen Medien, trotz dem allein Mexiko seine Zustimmung in eine Enthaltung geändert habe, sei man sei einen Schritt näher, »die automatische Mehrheit, die die Palästinenser und die arabischen Staaten genössen, abzubauen.«

Formulierung Wie die Times of Israel berichtet, habe der mexikanische UNESCO-Botschafter Andrés Roemer bei der vorangegangenen Abstimmung am vergangenen Donnerstag unter Protest den Raum verlassen. Sein israelischer Amtskollege Shama-Hacohen schrieb ihm daraufhin, dass ihn diese Geste »persönlich bewegt« habe. Außerdem lobte Shama-Hacohen Brasilien dafür, dass das Land die Formulierung der Resolution kritisierte.

Neben dem Tempelberg sollen auch andere im Judentum heilige Stätten, wie das Patriarchengrab in Hebron oder das Grab Rachels in Bethlehem, nur noch mit dem muslimischen Namen geführt werden. Israel bewertete dies als deutliches Zeichen, dass die jüdischen und christlichen Bezüge zu diesen Orten, insbesondere auch zum Tempelberg und zur Jerusalemer Westmauer (Kotel), infrage gestellt würden.

Kritik Heftige Kritik kam am vergangenen Donnerstag auch vom World Jewish Congress, vom European Jewish Congress und vom Zentralrat der Juden in Deutschland. Zentralratspräsident Josef Schuster, bezeichnete die UNESCO-Resolution als »skandalös«. Bildungsminister Naftali Bennett kündigte am vergangenen Freitag an, die Zusammenarbeit mit der UN-Kulturorganisation auf Eis zu legen.

Bereits im April dieses Jahres hatte Premierminister Benjamin Netanjahu eine UNESCO-Resolution kritisiert: »Die Resolution der UN ist absurd und ignoriert zudem die einzigartige historische Verbindung des Judentums zum Tempelberg«, sagte Netanjahu. »An diesem Ort standen 1000 Jahre lang die beiden Tempel, an denen 1000 Jahre lang jeder Jude in der Welt gebetet hat.«

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie ist eine von 16 Sonderorganisationen der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Paris. ja

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025