US-Präsident Donald Trump hat Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa dazu aufgerufen, Israel anzuerkennen. Dies habe Trump beim Treffen der beiden Staatschefs in Riad gesagt, teilte das Weiße Haus mit. Al-Scharaa hat sich offen gezeigt für eine Annäherung an das Nachbarland, mit dem sich Syrien seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 im Kriegszustand befindet.
Trump hatte am Vorabend eine Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien verkündet. Sein Treffen mit al-Scharaa ist das erste Treffen dieser Art seit 25 Jahren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nahm per Video-Telefonat ebenfalls teil, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
Bei einem Treffen mit Anführern der Golfstaaten in Riad lobte Trump die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain, die sich während seiner ersten Amtszeit unter US-Vermittlung an Israel annäherten. »Ich hoffe, dass wir bald an diesen Fortschritt anknüpfen können«, sagte Trump.
Einfluss des Iran
Syrien betrachtet Israel seit Jahrzehnten als Feind und gehört zu den Ländern, die den jungen jüdischen Staat 1967 angriffen, um ihn zu vernichten. Israels Militär griff in den vergangenen Jahren immer wieder Ziele in Syrien an im Versuch, den Einfluss des Iran und der von ihm unterstützten Terrororganisationen in dem Land zurückzudrängen.
Syriens ehemaliger Machthaber Baschar al-Assad, der im Dezember gestürzt wurde, war eng mit dem Iran verbündet. Syrien diente dem Iran auch als wichtigste Versorgungsroute zur Hisbollah-Miliz im Libanon.
Etwa 30 von weltweit knapp 200 Staaten haben keine diplomatischen Beziehungen zu Israel, die meisten davon sind mehrheitlich muslimisch. In der arabischen Welt unterhielten lange Zeit nur Ägypten und Jordanien Beziehungen zu Israel, 2020 folgten die Emirate und Bahrain und später Marokko und der Sudan.
Während Trumps laufender Reise durch die Golfländer gab es auch Spekulationen, ob Saudi-Arabien seine Beziehungen mit Israel förmlich normalisieren könnte, was jahrzehntelang ausgeschlossen schien. dpa/ja