Gewalt

Trauer um Terroropfer

Bei der Beisetzung von Batsheva Nigri Foto: Flash 90

Hunderte Trauergäste nahmen am Montagabend in Kfar Etzion von der 42-jährigen Mutter von drei Kindern, Batsheva Nigri, Abschied. Nur einen Tag zuvor mussten die Angehörigen Shay Silas Nigreker (60) und seinen 28-jährigen Sohn Aviad Nir in Aschdod zu Grabe tragen. Alle wurden von palästinensischen Attentätern bei Terroranschlägen erschossen.

Nigreker und Nir, Vater und Sohn aus Aschdod, waren am Samstag in der Palästinenserstadt Huwara zu Erledigungen unterwegs. Als sie ihren Pkw waschen ließen, wurden sie von einem Schützen aus nächster Nähe ermordet. Die Armee suchte bei Redaktionsschluss noch immer nach dem Täter.

familie Ein Freund von Nigreker, Sharon Mozes, sagte in einem Interview mit dem israelischen Fernsehkanal 12: »Shay erzählte, dass er früher immer für Reparaturen am Auto dort hinfuhr. Er bot mir an mitzukommen. Doch ich drängte ihn, es nicht mehr zu tun, und sagte, dass ich dort nichts reparieren lassen würde. Shay war ein Mensch mit einem goldenen Herzen. Für seine Familie ist es sehr schwierig.«

Die Israelin Batsheva Nigri wurde am Montagmorgen von palästinensischen Terroristen während einer Autofahrt erschossen. Ihre zwölfjährige Tochter, die mit im Auto saß, überlebte den Anschlag unversehrt. Der Fahrer, Aryeh Gottlieb, wurde schwer verletzt. Das Fahrzeug war südlich von Hebron von einem vorbeifahrenden Auto beschossen worden. Noch am selben Tag stellten Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben die zwei vermeintlichen Täter und beschlagnahmten die Schusswaffe.

trauerrede Ihre Tochter Shirel, die den Anschlag überlebte, sagte in ihrer Trauerrede: »Mama, ich möchte dich ein letztes Mal umarmen. Ich vermisse dich. Du warst der glücklichste Mensch, den ich kenne. Ich bitte dich, auf uns aufzupassen und mich nicht zu verlassen.« Auch andere Angehörige sprachen voller Liebe über die Kindergärtnerin.

Ihre Schwester Eliya sagte mit tränenerstickter Stimme: »Überall, wo du hingegangen bist, hast du den Ort erhellt. Du warst ansteckend mit deiner Energie und Lebensfreude.« Es sei ein »unvorstellbarer Verlust«, so Nigris Schwiegermutter. »Du hast immer nach vorne geschaut, mit einem Lächeln und mit endloser Hoffnung.«

Geiseln

Beisetzung von Itay Chen

In Tel Aviv nehmen Tausende Abschied von der letzten deutschen Geisel

 09.11.2025

Gaza

Nach elf Jahren: Hadar Goldin soll heute zurückgeführt werden

Hamas erklärt, nach elf Jahren angeblich die Leiche von Hadar Goldin gefunden zu haben / Israel wartet auf die Rückführung

von Sabine Brandes  09.11.2025

Geiseln

»Jetzt bist du zu Hause«

Lior Rudaeff war Mitglied des Notfallteams von Kibbuz Nir Yitzhak. Am Wochenende wurde sein Leichnam nach Israel überführt

von Sabine Brandes  09.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025